Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  ISMAIL

(getauft am 06.09.2006)

 

 

Am 06.09.2006 bildete sich im Atlantik ein Ausläufer des relativ nördlich gelegenen Subtropenhochs, welcher westlich von Irland liegend in der Vorhersagekarte für den nächsten Tag auf den Namen ISMAIL getauft wurde.

Am 08.09.2006 betrug der Kerndruck des nun über den Britischen Inseln liegenden Hochs 1030 hPa. Zwischen ihm und dem über Finnland liegenden Tief LILLY herrschte ein starker Luftdruckgradient, der in Deutschland vor allem im Norden für starken Wind sorgte. An den Küsten von Nord- und Ostsee wurde stellenweise Windstärke 8, im Binnenland immerhin noch Stäke 6 bis 7 erreicht. Gegen Mittag heiterte es verbreitet auf, mit einer Höchsttemperatur von 21,3ºC in Freiburg blieb es allerdings im Gegensatz zum Vortag mit bis zu 30ºC deutlich kühler.

Am 09.09.2006 befand sich das Zentrum des Hochs ISMAIL nur etwas weiter östlich über der Nordsee. Seine Achse lief in südöstlicher Richtung quer über Deutschland hinweg. Nordöstlich davon fiel etwas Regen aus dichten Wolkenfeldern. In West- und Süddeutschland stiegen die Temperaturen bis auf 23ºC. Am Folgetag hatte sich der Schwerpunkt des Hochs bis zu den Karpaten verlagert. Dadurch drehte der Wind in Deutschland auf Ost und die Bewölkung löste sich auf. In der vielerorts klaren Nacht sank die nächtliche Tiefsttemperatur im Osten des Landes auf 5ºC, am kältesten war es in Holzdorf mit 3,7ºC. Tags stiegen die Temperaturen auf über 20ºC, in Karlruhe konnte mit 25,2ºC gar ein weiterer Sommertag verzeichnet werden.

Am 11.09.2006 hatte das Zentrum seine Position nahe den Karpaten kaum geändert. In der sehr trockenen Luft kam es kaum zu Wolkenbildung. In der Nacht war es mit 5,5ºC in Kaniswall erneut in Brandenburg am kältesten. Am 12.09.2006 hatte sich der Kerndruck des Hochs ISMAIL auf 1028 hPa abgeschwächt und das Zentrum hatte sich etwas nach Norden verlagert. Weite Teile Europas kühlten sich in der Nacht wieder auf Werte um 5ºC ab. In Deutschland war es mit 5,1ºC in Guteborn in der Lausitz am kältesten. Die Mittagstemperaturen überschritten dann aber wieder fast überall die 25ºC-Marke. Nur der äußerste Südwesten Deutschlands geriet in den Einfluss einer feuchten, warmen Luftschliere, in der sich einige Gewitter bildeten. In Galzig im Vorarlberger Land fielen dabei 54 l/m² Regen.

Am 13.09.2006 erreichte das Hoch ISMAIL die Ukraine. Während in Spanien unter Tiefdruckeinfluss ergiebige Regenmengen niedergingen (128 l/m² in 12 Stunden in Tortosa), setzte sich im Einzugsbereich des Hochs ISMAIL das warme und trockene Wetter fort und bescherte sogar dem südschwedischen Malilla mit über 25ºC einen  Sommertag, ließ selbst im Lappland die Temperaturen auf Werte über 20ºC steigen. Am 14.09.2006 hatte ISMAIL seine Position abermals kaum geändert und brachte weiterhin warme, trockene Luft aus südöstlichen Richtungen nach Mitteleuropa. Die Tageshöchsttemperatur überschritt im ganzen Land die 25ºC-Marke, in Koblenz und Mendig am Rhein gab es mit einem Höchstwert von über 30ºC sogar einen heißen Tag.

Am 15.09.2006 schwächte sich das Hoch ISMAIL weiter ab, trotzdem gab es in Deutschland noch einmal trockenes Wetter mit Mittagstemperaturen über 25ºC. Einen Tag später hatte es sich zunehmend aufgelöst und war folglich nicht mehr auf den Wetterkarten zu erkennen.

 


Geschrieben am 27.09.2006 von Anne Matthies

Wetterkarte: 09.09.2006

Pate: anonym