Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet JANA

(getauft am 30.03.2019)

 

Im Verlauf des 30.03.2019 entwickelte sich an der Ostflanke eines Hochdruckgebietes über dem mittleren Nordatlantik ein eigenständiges, etwas schwächeres Hochdruckgebiet. Aufgrund einer prognostizierten Intensivierung sowie einer Wetterwirksamkeit für Europa wurde dieses neu entstandene Hochdruckgebiet am 30.03.2019 in der Prognose für den Folgetag auf den Namen JANA getauft.

Am 31.03.2019 um 00 Uhr UTC bzw. 02 Uhr MESZ befand sich das Hoch JANA mit Zentrum über Schottland, am Rande eines stärkeren Hochs über dem mittleren Nordatlantik. Der maximale Druck lag bei ca. 1025 hPa und der Einfluss des Hochdruckgebietes JANA erstreckte sich vorerst auf die Britischen Inseln. Bei verbreiteten Sonnenscheindauern von 8 bis teilweise 11 Stunden, in Saint Helier sogar bis zu 11,6 Stunden, lagen die Höchstwerte der Temperatur in Großbritannien oftmals im zweistelligen Bereich. Das Maximum an diesem Tag wurde am Flughafen der Insel Jersey mit 15,9°C um 12 Uhr UTC gemessen. In Irland war der Einfluss von Hoch JANA noch nicht so deutlich zu spüren. Trotzdem wurden Tageshöchstwerte von 13,3°C um 13 Uhr UTC auf der Insel Sherkin registriert.

Zum 01.04.2019 verlagerte sich die Antizyklone JANA weiter nach Osten und befand sich um 00 Uhr UTC über Südnorwegen mit einem Kerndruck von etwa 1030 hPa. Der Einflussbereich des Hochs JANA wurde im Norden von einem Tiefausläufer des Tiefs OTTO ungefähr bei Trondheim abgegrenzt. Nach Süden erstreckte sich der Einfluss von Hoch JANA über London, Amsterdam sowie Prag bis nach Warschau. Trotz vieler Sonnenstunden bei sonnigem Wetter in Dänemark, Norwegen und Schweden konnten nur einzelne Stationen in Südschweden zweistellige Temperaturen verzeichnen, so z. B. in den Orten Horn und Målilla mit Höchstwerten von 10,1°C um jeweils 13 Uhr UTC. Am dänischen Leuchtturm Nakkehoved stieg die Temperatur auf maximal 9,7°C um 14 Uhr UTC, sodass nur knapp die Marke von 10°C nicht überschritten wurde.

Zum folgenden Tag, dem 02.04.2019, verlagerte sich das Hochdruckgebiet JANA weiter nach Osten und befand sich um 00 Uhr UTC mit einem maximalen Druck von über 1030 hPa über Minsk und Vilnius. Der Hochdruckeinfluss erstreckte sich über große Teile Osteuropas von Helsinki bis zum Schwarzen Meer sowie von Moskau bis nach Hamburg. Die Antizyklone JANA sorgte besonders in den baltischen Staaten für viele Sonnenstunden, so z. B. in der litauischen Stadt Kaunas mit 12,6 Stunden. Trotz der hohen Einstrahlung stieg die dortige Temperatur aber nur auf maximal 11,4°C um 15 Uhr UTC. Dieses Temperaturniveau war auch in den anderen baltischen Staaten vorherrschend. Auffällig war jedoch der starke Einfluss in der Ukraine. Während der Großteil des Landes bei 11 oder mehr Sonnenstunden nur knapp die 10°C-Marke überschritt, stieg westlich der Karpaten in Uschgorod die Temperatur dank einer südlicheren Windrichtung auf 17,6°C um 15 Uhr UTC.

Am 03. und 04.04.2019 befand sich das Zentrum der Antizyklone JANA mit einem Druck von 1030 bis 1025 hPa ungefähr über Moskau. Nach Osten reichte der Einfluss des Hochs JANA weit über Russland hinweg, doch im Norden und Westen wurde es von starken Tiefdruckgebieten eingegrenzt und reichte nur bis Archangelsk im Norden und bis nach Minsk im Südwesten. Mit ca. 10 Sonnenstunden war es am 03.04. in St. Petersburg besonders sonnig. Auch die Temperatur stieg auf einen Höchstwert von 12,6°C um 13 Uhr UTC. Aber auch in Moskau schien häufig die Sonne. Mit einer Höchsttemperatur von 9,9°C um 12 Uhr UTC wurde die 10°C-Marke allerdings nur knapp nicht überschritten. Am 04.04. bildeten sich über vielen Orten Russlands einige Wolkenfelder. Trotzdem konnten z.B. in Moskau und Archangelsk Höchstwerte von bis zu 10,7°C sowie 10,4°C um jeweils 12 Uhr UTC registriert werden. In St. Petersburg ließ das sonnige Wetter aber nicht nach und es wurden nochmals höhere Temperaturen von bis zu 14,3°C um 12 Uhr UTC verzeichnet.

Vom 05.04.2019 bis 06.04.2019 befand sich das Hoch JANA mit einem steigenden Maximaldruck von ca. 1025 bis mehr als 1030 hPa über dem Ural. Der Einflussbereich befand sich dabei nur noch über dem Nordwesten Russlands bzw. weiter im Landesinneren, was allerdings außerhalb des Analysebereiches der Berliner Wetterkarte liegt. Nun kam auch die russische Stadt Perm stärker in den Einfluss der Antizyklone JANA, was sich in der Sonnenscheindauer und der Temperatur bemerkbar machte. Denn mit 11,9 h Sonnenschein erreichte die Temperatur ein Maximum von 12°C um 12 Uhr UTC. Aber auch in der nahegelegenen russischen Stadt Tobolsk kam es zu einem deutlichen Anstieg des Einflusses von Hoch JANA. Trotz einer höheren Sonnenscheindauer von 12,1 h lag die dortige Höchsttemperatur an diesem Tag jedoch nur bei 10,5°C um 12 Uhr UTC.

Im Verlauf des 07.04.2019 verstärkte sich das Hochdruckgebiet JANA weiter auf einen maximalen Druck von 1035 hPa, zog allerdings mit einer westlichen Strömung weiter nach Osten. Dabei wurden im russischen Tobolsk nochmals Höchstwerte von 11,8°C um 12 Uhr UTC erreicht. Da sich die Antizyklone JANA allerdings außerhalb des Analysebereiches der Berliner Wetterkarte verlagerte, konnte das Hochdruckgebiet JANA am Folgetag nicht mehr auf ihr analysiert werden.