Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet JANINA
(getauft am 03.03.2011)
Von Kanada zog ein Hochdruckgebiet
nach Osten, das am 03.03.2011 bei Neufundland lag und bereits dort auf den
Namen JANINA getauft wurde. Am Folgetag war das Hoch JANINA über dem
Nordatlantik, südwestlich von Island gelegen. Zwar verstärkte sich das Hochdruckgebiet
innerhalb eines Tages um etwa 6 hPa auf 1035 hPa, jedoch blieb die horizontale
Ausdehnung noch verhältnismäßig gering. Die Antizyklone JANINA verlagerte sich nach
Osten über den Nordostatlantik hinweg und befand sich am 05.03.2011
nordwestlich von Schottland. Im Laufe des Tages zog das Hoch südostwärts und
lag am Ende des Tages mit seinem Zentrum über der Ostküste der Britischen
Inseln. Der Wirbel JANINA erstreckte sich von Südnorwegen bis nach Irland, zur
Nordseeküste und gewann zunehmend an Einfluss auf das Wettergeschehen in
Mitteleuropa. In Norddeutschland klarte der Himmel infolge des kräftigen
Absinkens im Hoch rasch auf. In der Nacht zum 06.03.2011 war es so in Norddeutschland
überwiegend gering bewölkt oder wolkenlos, sodass es überall leichten bis
mäßigen Frost gab, nur auf den Nordseeinseln lagen die Minima etwas über 0°C.
Im Berliner Raum wurden Tiefstwerte um -5°C, in Kaniswall am östlichen
Stadtrand sogar bis -7°C gemessen. Im Bereich des Hochdruckgebietes JANINA kam
die eingeflossene arktische Kaltluft über Deutschland zur Ruhe und erwärmte
sich am 06.03.2011 tagsüber meist auf 4 bis 7°C, vor allem in Vorpommern blieb
es aber noch etwas kälter, am Kap Arkona wurden nur 2°C erreicht. Dabei schien
besonders in Nord- und Westdeutschland den ganzen Tag die Sonne.
In Süddeutschland
klarte der Himmel erst in der Nacht zum 07.03.2011 auf, sodass verbreitet
leichter bis mäßiger, örtlich sogar strenger Frost auftrat. In Baruth wurden -11°C,
in Holzdorf, Cottbus, Ückermünde und Berlin-Kaniswall jeweils -10°C als
Tiefstwert registriert. Weitaus niedrigere Werte wurden in der Nacht in
Osteuropa gemessen, da sich dort immer noch eine für diese Jahreszeit
ungewöhnlich hohe geschlossene Schneedecke befand. In Estland sank die
Temperatur auf Werte bis zu -20°C wie in Jogeva. Der Schnee lag in Estland in
Johvi 77 cm und in Gdov am Peipussee 73 cm hoch. Moskau hatte noch 52 cm
Schnee.
Bis zum 07.03.2011 zog
das Hochdruckgebiet JANINA unter Verstärkung rasch mit seinem Schwerpunkt von
den Britischen Inseln nach Norddeutschland. Dabei stieg der Luftdruck im
Zentrum bis um 00 UTC des 07.03.2011 auf 1036 hPa, bis um 09 UTC sogar auf 1040
hPa. In Berlin-Dahlem wurde um 10 UTC ein Wert von 1039,4 hPa gemessen. Das ist
ein für den Monat März sehr hoher Wert. Nach der sehr kalten Nacht stieg die
Temperatur am 07.03.2011 auf Werte zwischen 4°C in der Uckermark und 11°C am
Oberrhein. Damit wies die Temperatur einen Tagesgang von teilweise über 15°C
auf. In der sehr klaren und trockenen Luft wurde an vielen Stationen eine
Sonnenscheindauer erreicht, die nahe an der astronomisch möglichen lag.
Schwerin meldete eine relative Sonnenscheindauer von 98%, das sind in dieser
Jahreszeit zwischen 10 und 11 Sonnenstunden, solche Werte sind an Stationen im
Flachland selten zu beobachten. Die Antizyklone JANINA erstreckte sich von
Irland bis nach Nordwestrussland und dem Schwarzen Meer.
Das für Mitteleuropa
wetterbestimmende Hochdruckgebiet JANINA zog am 07.03.2011 südostwärts und lag
am frühen Morgen des 08.03.2011 über Rumänien. In seinem Bereich konnte sich
die eingeflossene Polarluft nur langsam erwärmen, obwohl die Sonne am Vortag in
ganz Deutschland ungehindert schien. Mit südlichem Wind und gleichzeitig
ungehinderter Sonneneinstrahlung erwärmte sich die Luft über Deutschland
weiter, sodass nun schon an vielen Orten die 10°C-Marke überschritten wurde. Am
Oberrhein wie in Ohlsbach stieg die Temperatur sogar schon auf 15°C. Die
Luftmasse zeichnete sich auch durch eine große Trockenheit aus. In Thüringen
wurde um 14 UTC an mehreren Orten lediglich 10 Prozent Luftfeuchtigkeit
ermittelt. In Jena betrug die Differenz zwischen Temperatur und Taupunkt bei
einer Temperatur von 13°C und einem Taupunkt von -18°C somit bemerkenswerte
31°C.
In der Nacht zum
09.03.2011 wurde es nicht mehr so kalt wie in den Vornächten, vor allem in
Bayern sank die Temperatur aber stellenweise nochmals unter -5°C. Dagegen wurde in Duisburg ein Minimum
von +6°C gemessen. Das bis zum Folgetag unter leichter Abschwächung mit seinem Zentrum
bis zur Ukraine gezogene Hochdruckgebiet JANINA reichte von Korsika bis nach
Westrussland und von den Alpen bis nach Griechenland.
Bis zum 10.03.2011
verlagerte sich die Antizyklone JANINA nach Westrussland, bevor sie am
11.03.2011 über dem Südural ostwärts abzog.
Geschrieben am 02.04.2011 von Jasmin Krummel
Berliner Wetterkarte: 07.03.2011
Pate: Axel Durigo