Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet JOCHEN
(getauft am 06.03.2006)
Am 05.03.2006
teilte eine alternde Warmfront den östlichen Teil des Azoren-Hochs, welches
sich mit Zentrum westlich der portugiesischen Atlantikküste befand, ab. Dieser
Teil des Hochdruckgebietes verlagerte sich am 06.03. über den Golf von Biskaya,
wo er auf den Namen JOCHEN getauft wurde und am 07.03. erstmals auf der
Berliner Wetterkarte erschien.
Zu diesem Zeitpunkt
war JOCHEN noch ein Zwischenhoch, das östlich über Deutschland von Tief AURISA
und im Westen durch die schon angesprochene Warmfront begrenzt wurde. Dabei
bescherte er fast gesamt Frankreich freundliches Wetter bei Temperaturen um den
Gefrierpunkt.
Bis zum folgenden
Tag verlagerte sich JOCHEN weiter in Richtung Osten, so dass er sich am
Frauentag genau über Deutschland befand. Mit einem Kerndruck von rund 1022 hPa brachte JOCHEN in der Nacht zum 08.03. in Mecklenburg-Vorpommern
Tiefswerte von -17°C und in einigen
Tälern der Mittelgebirge Süddeutschlands sogar Werte von unter -20°C. Tagsüber
war Deutschland dann zweigeteilt: östlich einer Linie Flensburg – München
schien fast den gesamten Tag die Sonne, während im Westen schon erste
Tiefausläufer wechselhafteres Wetter brachten. Die Höchsttemperaturen lagen im
Süden und Westen bei 0 bis 1°C, im Osten bei 3-4°C.
In den folgenden
Tagen verlagerte Hoch JOCHEN sein Zentrum immer weiter in Richtung Osten. Damit
verlor es seinen Einfluss auf Mitteleuropa, bescherte aber weiten Teilen
zwischen Moskau und Athen Sonnenschein, die Temperaturspanne reichte dabei von
-13°C in Russland bis +6°C in Griechenland.
Am 12.03.2006
erschien das Hoch JOCHEN das letzte Mal auf dem Ausschnitt der Berliner
Wetterkarte. Zu diesem Zeitpunkt hatte es sein Zentrum zwischen den Kaukasus
und den Ural verlagert und dabei seinen Kerndruck noch einmal auf über 1032 hPa erhöht.
Geschrieben am 30.03.2006 von Andreas Blei
Wetterkarte: 08.03.2006
Pate: Jochen Wicke