Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
JOHANNES
(getauft am
18.03.2014)
Mitte März zog ein Hochdruckgebiet nach
Osten über den Atlantik. Aufgrund eines Höhenkeils, also ein Vorstoß von warmen
Luftmassen nach Norden, in 5,5 km Höhe konnte sich dieses Hochdruckgebiet über
den Azoren verstärken. Daher wurde es am 18.03.2014 auf dem Namen JOHANNES
getauft. Am Tauftag wies das Hoch JOHANNES einen Druck im Zentrum von knapp
1030 hPa auf und befand sich etwas nördlich der Azoren.
Bis zum nächsten Tag hatte sich die Antizyklone
JOHANNES weiter nach Osten verlagert und es konnte ein Zentrum rund 100
Kilometer nördlich von Spanien und ein anderes über der Biskaya mit jeweils
etwas über 1030 hPa analysiert werden. Der Einflussbereich erstreckte sich über
weite Teile des Atlantiks bis nach Westeuropa. Aufgrund des antizyklonalen
Drehsinns des Druckgebildes wurden Luftmassen subtropischen Ursprungs bis
hinauf zu den Britischen Inseln transportiert. Sowohl in London als auch in
Bordeaux wurden 17°C registriert, aber auch in Dublin mit 15°C oder in Paris
mit 16°C wurden ähnliche Temperaturen gemessen.
Am Folgetag hatte sich der Höhenkeil unter
leichter Verstärkung weiter nach Osten verschoben und befand sich über
Mitteleuropa. Das Hochdruckgebiet JOHANNES erreichte an diesem Tag seine
flächenmäßig größte Ausdehnung und erstreckte sich von England bis zum
Schwarzen Meer, sowie von der Nordsee bis zum Süden Italiens. Das Zentrum lag
mit einem Druck von etwa 1025 hPa südlich der Alpen über Slowenien. Im
Einflussbereich des Hochs JOHANNES lagen die Maximalwerte der Temperatur
größtenteils zwischen 17 und 21°C. In Clermont-Ferrand
und Bozen wurden 24°C, in Florenz sogar 25°C gemessen. In einigen deutschen
Städten wurden Temperaturen nahe den bisher registrierten absoluten Höchstwerten
für die zweite Märzhälfte gemeldet, wie beispielsweise in Potsdam mit 20,0°C,
Worms mit 23,1°C und Bad Kreuzenach mit 23,7°C. Mit 9
bis 11 Stunden Sonnenschein wurde an diesem sonnigen Tag der Frühling eingeleitet.
An der Nordseeküste war es durch den Einfluss der Kaltfront von dem Tief
HANNELORE über dem Nordmeer meist etwas kühler und wolkiger.
Bis zum 21. März zog das Zentrum von Hoch
JOHANNES unter gleichbleibenden Druck weiter nach Osten und wurde um 01 Uhr MEZ
etwas nördlich von Sofia analysiert. Ein zweites Zentrum befand sich nahe
Ankara. Das Hoch JOHANNES beeinflusste das Wetter von den Alpen über Italien
bis zur Ostküste des Schwarzen Meeres, sowie von den Karpaten bis zur
Balkanhalbinsel. Auch dort machte sich die eingeflossene Subtropikluft bemerkbar.
Verbreitet wurden Höchsttemperaturen zwischen 20 und 23°C erreicht, wie zum
Beispiel in Sofia mit 20°C, in Bukarest mit 21°C und in Belgrad sowie Bozen mit
23°C. Nur an der Schwarzmeerküste war es etwas kühler, in Konstanz wurden 14°C
und in Varna 16°C gemessen. Dabei war der Himmel
meist wolkenlos bis leicht bewölkt. Mitteleuropa geriet derweil unter den
Einfluss der Ausläufer des Tiefdrucksystems HANNELORE über dem Europäischen
Nordmeer. Um 13 Uhr MEZ war eine markante Luftmassengrenze von der Ostsee bis
nach Luxemburg erkennbar, die subpolare Meeresluft im Nordwesten von
subtropischer Luft im Südosten trennt. In Deutschland wurden beispielsweise in
Emden 8°C oder in Schleswig 9°C gemessen, wohingegen in Berlin sowie Warschau
22°C und in Dresden 23°C registriert wurden.
Am Folgetag befand sich die Antizyklone
JOHANNES über dem Kaukasus, dabei hatte sich der Druck wieder leicht verstärkt
und betrug knapp 1030 hPa. Der Hochdruckeinfluss machte sich auch in Wolgograd
durch hohe Schleierwolken bemerkbar, allerdings kamen die subtropischen
Luftmassen noch nicht dort an, weshalb die Maximaltemperatur hier 9°C betrug.
Am 23. März lag das Hochdruckgebiet
JOHANNES bei leicht abgeschwächtem Druck östlich der Wolga am Rande des
Analysebereichs der Berliner Wetterkarte. Durch die Verlagerung konnten auch
die subtropischen Luftmassen weiter nach Osten vorankommen. In Wolgograd wurde
an diesem Tag als Maximaltemperatur 15°C gemessen.
Bis zum nächsten Tag zog die Antizyklone
JOHANNES weiter nach Osten und konnte nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte
analysiert werden.
Geschrieben
am 04.05.2014 von Daniela Schoster
Berliner Wetterkarte: 20.03.2014
Pate: Johannes Voß