Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  JOHANN

(getauft am 22.10.2008)

 

Am Mittwoch, den 22.10.08 spaltete sich vom kräftigen Azorenhoch ein eigenständiges Hochdruckgebiet ab, welches auf den Namen JOHANN getauft wurde. Am Tag seiner Taufe bestimmte das Hoch den Wetterablauf über dem Norden der Iberischen Halbinsel und Frankreich. Dabei wurde bei herrlichem Sonnenschein verbreitet die 20°C-Marke überschritten.

Am Folgetag erstreckte sich die Hochdruckzone JOHANN von den Pyrenäen über Frankreich und Deutschland hinweg bis nach Ostpolen. Im Einflussbereich des Hochs ging dabei die Temperatur nachts vor allem im Westen stellenweise unter den Gefrierpunkt zurück. In den Früh- und Morgenstunden bildete sich häufig Nebel und Hochnebel, der sich bis zum Mittag in Teilen Hessens nicht auflöste. Ansonsten schien aber besonders in Norddeutschland vielfach die Sonne. Die Höchsttemperatur lag in Norddeutschland bei 13°C, im Alpenvorland hingegen nur um 3°C.

Am 24.10.2008 befand sich das Zentrum des Hochs JOHANN über Mittelpolen. Die Hochzelle selbst erstreckte sich von Ostfrankreich bis Russland. In der Nacht sank die Temperatur vor allem von Franken über Thüringen bis ins südliche Brandenburg vielfach in den Frostbereich ab. Auch die Berliner Station Kaniswall meldete eine Tiefsttemperatur von -2°C. Die Sonne schien in Brandenburg, Sachsen und Thüringen mit 9 Stunden am längsten. Mit 14°C war es an diesem Tag in Magdeburg am wärmsten.

Tags darauf hatte sich das Hochdruckgebiet JOHANN nach Weißrussland zurückgezogen und bestimmte den Wetterablauf in Deutschland nur noch sekundär. In Tschechien, Polen und Weißrussland breiteten sich im Einflussbereich des Hochs vielerorts dichte Nebelfelder aus. Die Wetterstation in Prag meldete nachts sogar gefrierenden Nebel.

Ein ausgeprägter Langwellentrog über Nordeuropa drängte in den folgenden Tagen das Hochdruckgebiet JOHANN weiter nach Osten ab. Längst hatte das Hoch den Einfluss auf unseren Wetterablauf verloren und bestimmte nunmehr das Wetter über Russland und den Republiken rund ums Schwarze Meer. Dabei gab es einen Mix aus teils zähen Nebel- und Hochnebelfeldern, andernorts schien ungestört die Sonne. Die Hochzelle selbst war noch immer sehr gut ausgebildet. Der Kerndruck lag beispielsweise noch bei 1030 hPa. Da JOHANN noch derartig gut strukturiert war, konnte er sich bis zum Monatswechsel im Einzugsgebiet der Berliner Wetterkarte halten, ehe er wieder von Selbiger verschwand.


Geschrieben am 05.11.2008 von Ronny Büttner

Wetterkarte: 23.10.2008

Pate: Johann Forster