Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet JÜRGEN
(getauft am 20.08.2004)
Hoch
JÜRGEN entwickelte sich aus dem Azorenhoch, als dieses am 20. und 21.08.2004
vom Tiefdruckgebiet LORITA nach Osten abgedrängt wurde. So lag JÜRGEN am 21.08.
vor der portugiesischen Küste und hatte einen Kerndruck von über 1025 hPa.
Mit
der kräftigen leicht südwestlichen Höhenströmung war er am nächsten Tag bereits
über Mitteleuropa angekommen und sorgte hier für ein wenig Wetterberuhigung und
einen sonnigen Tag. Die vorher eingeflossene Luft polaren Ursprungs konnte sich
aber nur wenig erwärmen, so dass es in weiten Teilen Deutschlands trotz
Sonnenschein bei Maxima um 20°C bleib. Die Nacht zum 23.08 war die erste Nacht
seit langer Zeit, in der es verbreitet zu Minima von unter 10°C kam, nur im
Westen und an den Küsten lagen sie darüber.
In
der Folge verlagerte sich JÜRGEN über Polen nach Nordosten. Unter seinem
Einfluss kam im Bereich von Finnland und Schweden die maritime arktische Luft
zur Ruhe, so dass es hier bei Windstille und Wolkenarmut die ersten Nachtfröste
gab. So sank die Temperatur im mittelfinnischen Ahtari auf einen Wert von
-1,0°C. In Schweden war es noch etwas kälter, in Lappland sowie Norrland wurden
verbreitet -2 bis -3°C gemessen (Minimum Vilhelmina 3.1°C). Recht groß waren
dabei die Gegensätze in Küstennähe, da dort das Wasser noch 13 bis 16°C warm
war: So trat am nicht weit vom Bottnischen Meerbusen entfernten Flughafen von
Umea Frost von -1,2°C auf, während an der Küste in Skagsudde +10,3°C
registriert wurden.
Bis
zum 28.08.2004 hatte JÜRGEN sich bis zum nördlichen Ural verlagert und auch in
weiten Teilen Russlands für eine Abkühlung gesorgt, in diesem Gebiet blieb
Jürgen dann bis zum 31.08. liegen und konnte am 29.08 erstmals einen Kerndruck
von über 1030 hPa aufweisen.
Danach
verschwand JÜRGEN aus unserem Kartenbereich und löste sich dabei auf.
Geschrieben am 03.09.2004 von Ingmar Behrendt
Wetterkarte: 22.08.2004
Pate: Annette Thieme