Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  JUTTA

(getauft am 18.02.2007)

 

Am Rande eines austropfenden Tiefdrucktroges über der Iberischen Halbinsel verstärkten sich auf der Westflanke die Ausläufer des Azorenhochs und es löste sich über Irland eine Hochdruckzelle ab, welche am 18.02.07 auf den Namen JUTTA getauft wurde und somit an jenem Datum erstmalig in der Berliner Wetterkarte auftauchte. Der Kerndruck lag bei etwas mehr als 1020 hPa.

Sie lenkte kältere Meeresluft polaren Ursprungs über die Nordsee hinweg heran, deren Vordergrenze in Begleitung von hochnebelartiger Bewölkung den Nordwesten und Westen Deutschlands erreichte. In Köln beispielsweise betrug die Mittagstemperatur am 18.02.07 nur noch 5°C und in Aachen 6°C, dort war es am 17.02.07 mit einem Maximum von 13,5 °C noch am wärmsten gewesen. Als so genanntes Zwischenhoch in einer zonalen Strömung eingebettet, verlagerte sie sich rasch nach Südwesten. Umzingelt von Frontensystemen blieb JUTTA ein relativ schwaches Hoch und wies mit Zentrum über dem Bayrischen Wald am 19.02.07 nur noch einen Kerndruck von 1017 hPa auf. In ihrem Bereich lockerte die tiefe Wolkenschicht, die großräumig vorherrschte, etwas auf.

Durch ein kräftiges Höhentief über Russland und einer daraus folgenden Nordkomponente der Höhenströmung verlagerte sich JUTTA weiter nach Südeuropa. An der Südflanke des Warmluftsektors von Tief CARLOS driftete JUTTA am 20.02.07 weiter Richtung Norditalien und war kaum mehr als abgeschlossenes Drucksystem erkennbar. Dabei löste sich diesmal vor allem südlich des Mains, aber auch im Rheinland der Nebel und Hochnebel weitgehend auf, so dass im Bereich des schwach ausgeprägten Hochs wiederum ein sonnenscheinreicher Tag genossen werden konnte. Lediglich in den Flussniederungen Süddeutschlands blieben die Nebelfelder hartnäckig. Dort, wo die Sonne schien, wurden bereits wieder zweistellige Temperaturwerte erreicht.

Aufgrund des weiteren Vordringens eines neuen Höhentroges über Mitteleuropa spaltete sich JUTTA am 21.02.07 in JUTTA I und JUTTA II auf. JUTTA I verlagerte sich weiter südwestlich und lag am Abend des 21.02.07 bereits über der Ägäis. JUTTA II hingegen spaltete sich über Norditalien ab und führte von da an ein Eigenleben. Sie bescherte der Poebene sowie der italienischen Adriaküste sonnenarme Tage mit zähen Nebel- und Hochnebelfeldern. Unter dem zunehmenden Einfluss von Tief DIETMAR schwächte sich der Kerndruck weiter auf unter 1015 hPa ab. JUTTA I blieb nahezu stationär über der Westtürkei liegen und bescherte der dortigen Region viel Sonnenschein und frühlingshafte Werte von bis zu 15 °C.

Zum 23.02.07 verschwanden letztlich JUTTA I und JUTTA II von der Berliner Wetterkarte. Namentlich wurden sie letztmalig am 21.02.07 erwähnt, waren jedoch bis zum 23.02.07 als schwache Hochdruckgebiete erkennbar.


Geschrieben am 07.05.2007 von Robert Hausen

Wetterkarte: ?

Pate: Jutta Martin