(getauft
am 28.02.2003)
Das in der Nacht zum 28.02. über
Skandinavien neu entstandene Hochdruckgebiet, das sich in der weiteren Folge
mit seinem Kern ostwärts verlagerte und seinem Vorgänger HELGA angliederte, wurde
auf den Namen JUTTA getauft. So lag JUTTA mit ihrem Zentrum am 02.03 etwa über
St. Petersburg und bildete mit HELGA über dem Kaspischen Meer eine
Hochdruckbrücke. Diese wirkte blockierend auf von Westen vorrückende
Tiefausläufer des Tiefdruckgebietes ZUBIN, die sich somit auf ihrem Weg nach
Osten immer weiter abschwächten und zum erliegen kamen. Es bildete sich also
eine Luftmassengrenze quer über Mitteleuropa, die kalte Luft im Nordosten von
milder Luft im Westen trennte.
So wurde am 02.03. auf Rügen teilweise ein
Eistag registriert mit einem Temperaturmaximum von –1,0°C in Putbus während in
Kalkar die Temperatur bis 14,8°C stieg. Gleichzeitig brachte die
Warmfrontokklusion von ZUBIN in Trier noch 11l/m² in 12 Stunden während der
Osten Deutschlands mehr oder weniger trocken blieb.
In
den folgenden Tagen blieb JUTTA mit einem Kerndruck von durchweg über 1035 hPa
recht stationär über Russland liegen. In ihrem wolkenlosen und windstillen
Zentralbereich sanken die Nachttemperaturen verbreitet bis auf –20°C. Die
Luftmassengrenze über Deutschland blieb auch weiterhin bestehen. So verlief die
dazugehörige Wolkengrenze am 05.03. einige Zeit genau über das Stadtgebiet von
Berlin. Die Wetterstation am Wannsee im bewölkten Südteil registrierte so
gerade einmal 0,8 Sonnenstunden während im bereits am Vormittag sonnigen Buch
im Nordosten 8,2 Sonnenstunden beobachtet wurden.
JUTTA
veränderte in der weiteren Folge ihre Lage und Intensität nur wenig, so dass
weite Teile des westlichen Russlands und der Ukraine weiter im Bereich
kontinentaler Kaltluft verblieben. Währenddessen verlagerte sich die
Luftmassengrenze nach Polen, so dass ab dem 07.03. auch in Nordostdeutschland
eine zögerliche Erwärmung einsetzte. Ab dem 08.03. trat JUTTA nun aber doch
nach über einer Woche konstanter Lage den Rückzug nach Osten an. So konnten
wieder verstärkt Tiefdruckausläufer auf Mitteleuropa übergreifen. Am 11.03. war
JUTTA östlich des Urals das letzte mal auf dem Ausschnitt der Berliner
Wetterkarte zu sehen.
Geschrieben am 02.04.2003 von
Steffen Dietz
Pate: Joachim Scholz
Wetterkarte: 04.03.2003