Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
KARLA
(getauft am
11.03.2011)
In der ersten Monatshälfte des März breitete sich ein
Hochdruckkeil vom Zentralatlantik über die Azoren weiter nach Norden aus. Von
diesem spaltete sich am 10. März eine Hochdruckzelle ab, die sich weiter nach
Nordosten ausdehnte. Da die starke Westwindströmung ein Vordringen nach
Mitteleuropa behinderte, zog das Hoch ostwärts und somit für den Süden Europas
wetterwirksam. Am Folgetag wurde das Hochdruckgebiet auf den Namen KARLA getauft.
Am 11. März befand sich das Zentrum des Hochs über dem
Golf von Biscaya. Die Ausdehnung reichte dabei von den Azoren über die
Iberische Halbinsel, sowie Süd- und Zentralfrankreich bis in die Schweiz und
den Süden Baden-Württembergs. Dabei schien die Sonne im Schwarzwald trotz der
vielen Wolken, die die Tiefs XANDER und WILFRIED mit sich brachten über 5
Stunden und es wurden zweistellige Temperaturen gemessen. Auch weiter südlich
in Frankreich und Spanien wurden sehr hohe Temperaturen verzeichnet. Die
Maximumtemperatur auf dem europäischen Festland lag in Bordeaux (Frankreich)
mit 17°C. Bis zum Morgen des 12. März zog das Hochdruckgebiet KARLA weiter nach
Osten, da die starke Westwindwetterlage über Nord und Mitteleuropa ein
Vordringen nach Norden weiterhin behinderten. Der Kern des Hochs lag gegen 01
Uhr MEZ über Albanien und hatte einen Luftdruck im Zentrum von über 1025 hPa.
Die Ausdehnung des Hochs reichte von Italien im Westen über nahezu den gesamten
östlichen Mittelmeerraum bis in die Türkei im Osten und von Libyen im Süden bis
nach Ungarn und die südliche Ukraine. In Ungarn, dem Balkanraum, sowie
Griechenland war es an diesem Tag wolkenlos und die Tageshöchsttemperaturen
lagen selten unter 15°C.
Da das Tief WILFRIED nun zum Nordmeer abzog konnte sich
der Einfluss von Hoch KALRA am Folgetag nach Norden durchsetzen. Das Zentrum
zog jedoch weiterhin nach Osten und lag am 13. März um 01 Uhr MEZ über der
Türkei. Der Einflussbereich erstreckte sich von der östlichsten Adria bis zum
Kaukasus und von Wolgograd in Russland bis nach Ägypten. Durch die starke
Südströmung wurde warme Luft aus
Nordafrika bis in die Ukraine gebracht. Das ließ die Temperaturen für diese
Jahreszeit ungewöhnlich stark ansteigen. In Kiev wurden 13°C gemessen, was
deutlich über dem typischen Monatsmittel von 5°C im März liegt. Am 14. März
verlagerte sich das Hoch nur leicht nach Nordosten. Das Zentrum lag nun mit
einem Kerndruck von über 1035 hPa nahe des Kaukasus und sorgte in Ost- und
Südosteuropa weiterhin für einen sonnigen Tag mit wenig Wolken.
Bis zum Morgen des 15. März verließ das Hochdruckgebiet
KARLA den europäischen Raum Richtung Zentralasien und wurde nicht mehr auf der
Berliner Wetterkarte geführt.
Geschrieben am
06.04.2011 von Benjamin Siebert
Berliner Wetterkarte:
12.03.2011
Pate: Sascha Magsamen