Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet KATHARINA

(getauft am 05.04.2019)

 

Am 05.04.2019 entwickelte sich über dem Zentrum von Grönland ein eigenständiges Hochdruckgebiet. Im weiteren Verlauf des Tages verstärkte sich diese Antizyklone und verlagerte sich nur geringfügig in Richtung des europäischen Festlands. Aufgrund einer prognostizierten Intensivierung sowie einer Wetterwirksamkeit für Europa wurde dieses Hochdruckgebiet am 05.04.2019 in der Prognose für den Folgetag auf den Namen KATHARINA getauft.

Am 06.04.2019 wurde das Hoch KATHARINA über Grönland zum ersten Mal namentlich erwähnt. Mit einem Kerndruck von etwas mehr als 1030 hPa reichte der Einfluss der Antizyklone KATHARINA von Grönland bis nach Island sowie bis zur norwegischen Insel Jan Mayen. Dabei war die Wetterwirksamkeit in Island nicht wirklich zu spüren. Neben vielen Wolken kam nur zeitweise die Sonne durch. Am Flughafen Keflavík wurden aber zumindest Höchstwerte von 6,2°C um 17 Uhr UTC gemessen, was einer Zeit von 19 Uhr MESZ entspricht. Auf der Insel Jan Mayen schien hingegen durchweg die Sonne. Trotzdem sank die gemessene Temperatur im Tagesverlauf unter anhaltendem Nordwind von -0,8°C um 07 Uhr UTC auf -7,2°C um 23 Uhr UTC.

Vom 07.04.2019 bis 09.04.2019 befand sich das Hoch KATHARINA mit einem maximalen Druck von 1035 hPa mit dem Zentrum über der Insel Jan Mayen. Der Einfluss beschränkte sich dabei hauptsächlich auf das europäische Nordpolarmeer, daher insbesondere von Grönland bis zur norwegischen Küste sowie von Jan Mayen bis zu den Färöer-Inseln. Am 07.04. wurden besonders hohe Temperaturen im isländischen Akureyri mit 9,6°C um 18 Uhr UTC gemessen. Am 08.04. gab es verbreitet über Norwegen viel Sonnenschein. Dabei erreichte die Temperatur ihr Maximum in Bergen mit 12,6°C um 14 Uhr UTC. In Island wurde an diesem Tag das Maximum in Keflavík mit 12,6°C ebenfalls um 14 Uhr UTC verzeichnet.

Im Laufe des 09.04.2019 verlagerte sich das Hochdruckgebiet KATHARINA mit einem Maximaldruck von etwa 1035 hPa weiter nach Osten und befand sich um 00 Uhr UTC am 10.04. über dem Norden Skandinaviens. Der Einfluss der Antizyklone KATHARINA reichte über Skandinavien bis nach Jan Mayen. Auf dem norwegischen Berg Hjartasen war der Temperaturunterschied durch die starke Auskühlung in der Nacht und der starken Einstrahlung bei wolkenfreiem Himmel am Tag gut zu erkennen. Die Tiefstwerte lagen um 3 Uhr UTC bei -14,2°C. Tagsüber wurde dann maximal eine Temperatur von -1,5°C gemessen; dementsprechend ein Temperaturunterschied von 12,7 K. Auch im schwedischen Älvsbyn gab es deutliche Temperaturunterschiede. So fiel die Temperatur von maximal noch 0,8°C um 15 Uhr UTC auf minimal -12,1°C um 23 Uhr UTC.

In den folgenden Tagen bis zum 16.04.2019 befand sich die Antizyklone KATHARINA quasi stationär über Skandinavien mit einem maximalen Luftdruck von etwas über 1035 hPa. Der Einflussbereich dieses blockierenden Hochs KATHARINA reichte über ganz Nordeuropa, im Westen bis kurz vor Island, im Süden sogar meist bis München und im Westen vereinzelt auch bis Moskau. In Deutschland war der Einfluss des Hochdruckgebiets KATHARINA vor allem am 11.04. sowie vom 15.04. bis zum 16.04. zu spüren. An diesen Tagen wurden häufig bis zu 12 oder 13 Sonnenstunden am Tag registriert, am 16.04. sogar bis zu 13,4 h in Potsdam. Die Höchsttemperatur am 11.04. lag noch bei 14,1°C um 16 Uhr UTC in Freiburg, während diese am 15.04. in Köln auf 19,1°C um 15 Uhr UTC stieg und am 16.04. sogar die 20°C-Marke in Düsseldorf mit 20,0°C um 14 Uhr UTC knackte. In Dänemark sorgte die Antizyklone KATHARINA ab dem 14.04. neben sonnenreichen Wetterbedingungen auch für Temperaturen im zweistelligen Bereich. Maximal wurden dabei am 14.04. am Holbæk Airport 10,6°C um 14 Uhr UTC, am 15.04. in Kopenhagen 10,5°C um 14 Uhr UTC sowie am 16.04. in Nakkehoved 10,8°C um 13 Uhr UTC verzeichnet. Aber auch in Finnland setzte sich das freundliche und warme Wetter ab dem 15.04. verbreitet durch. Am 15.04. wurden z. B. in Hattula Lepaa Aws Höchstwerte im zweistelligen Bereich von 12,1°C um 13 Uhr UTC gemessen. Am Folgetag sorgte die starke Sonneneinstrahlung vom Hoch KATHARINA in Salo um 14 Uhr UTC sogar für Tageshöchstwerte der Temperatur von 16,1°C.

Zum 17.04.2019 lag das Hoch KATHARINA weiterhin mit einem Druck von 1035 hPa über Skandinavien. An diesem Tag wurde der Einzugsbereich der Antizyklone KATHARINA durch Frontensysteme eingegrenzt, trotzdem reichte der Einfluss noch von Edinburgh bis St. Petersburg sowie von Tromsö bis Prag. Mit am wärmsten wurde es an diesem Tag in Schweden mit Temperaturen von verbreitet 10°C bis 18°C. In Göteborg wurde sogar eine Maximaltemperatur von 18,4°C um 15 Uhr UTC registriert. Ebenso hohe Temperaturen gab es zudem auch in den baltischen Staaten, wie auch schon die Tage zuvor. Im litauischen Ort Klaipėda wurde sogar die 20°C-Marke geknackt. Um 12 Uhr UTC wurde dort eine Temperatur von 20,3°C gemessen.

An den Tagen vom 18.04.2019 bis zum 20.04.2019 verlagerte sich die Antizyklone KATHARINA nur geringfügig nach Süden und lag mit einem Druck von 1035 hPa meist über dem Süden Skandinaviens mit großräumigem Einfluss über weite Teile Europas. In Deutschland sorgte der Einfluss von Hoch KATHARINA fast durchweg für schöne Ostertage. Neben wenigen Wolken gab es am 18.04. vor allem in Kiel, Potsdam und Dresden sehr viele Sonnenstunden mit mehr als 13 h und die Temperatur stieg auf maximal 23,4°C in Köln um 15 Uhr UTC sowie in Düsseldorf auf 23,0°C um 14 Uhr UTC. Am 19.04. und 20.04. wurde es in Deutschland nochmals wärmer. Neben maximalen Temperaturen am 20.04. von sogar 25,6°C um 16 Uhr UTC in Freiburg wurden sogar auf der Zugspitze Höchstwerte im positiven Bereich verzeichnet. Um 16 Uhr UTC wurde an der Zugspitze eine Höchsttemperatur von 2,0°C gemessen.

Am 21.04.2019 verlagerte sich das Hochdruckgebiet KATHARINA nochmals geringfügig nach Süden und befand sich mit einem Druck von ca. 1025 hPa über Kiel. Die schwache Antizyklone KATHARINA sorgte an diesem Tag allerdings nicht mehr für nennenswerte Messwerte und löste sich im Tagesverlauf zudem langsam auf. Somit konnte das Hochdruckgebiet KATHARINA am Folgetag nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden.


 

            Geschrieben am 12.05.2019 von Florian Ruff

            Wetterkarte: 18.04.2019

            Pate: Katharina Meifert