Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet KATJA
(getauft am 20.02.2007)
Am 20. Februar
entwickelte sich über Nordeuropa ein ausgedehntes Hochdruckgebiet, das auf den
Namen KATJA getauft wurde und das vom Polargebiet arktische Luft auch in den
äußersten Osten Deutschlands führte. Einen Tag später gab es im Bereich des mit
seinem Zentrum über Lappland liegenden Hochs starke Fröste. Minsk meldete am
Morgen des 22. Februars einen Tiefstwert von -24°C, Riga von -27°C und in Daugavpils in Lettland wurden sogar -32°C gemessen.
Am 23.2. zog KATJA
über Finnland hinweg nach Russland. So sank die Temperatur im Baltikum
verbreitet unter -20°C (Tiefstwert -30,3°C in Jogeva/Estland).
Noch etwas kälter war es mit -32,9°C im mittelfinnischen Ahtari.
KATJA verlagerte sich langsam weiter nach Osten und verlor dadurch ihren
Einfluss auf Deutschland. In der Nacht zum 25. Februar drang am Rande des
Kältehochs KATJA über Russland die sehr kalte Luft arktischen Ursprungs bis zur
Türkei vor und brachte auch an der Schwarzmeerküste Schneefall, so dass am
Morgen des 25.2. bei Temperaturwerten um den Gefrierpunkt in Trabzon eine Schneehöhe von 5 cm und in Giresun
sogar von 10 cm gemessen wurde. Auch auf der Krim lag zu der Zeit eine
geschlossene Schneedecke, wobei die Temperatur in Simferopol
in der Nacht bis -15°C sank. Noch kälter war es weiter östlich in Krasnodar am Nordrand des Kaukasus mit -25°C. Sehr strenger
Nachtfrost von zum Teil unter -35°C herrschte im Norden Russlands.
Das am Vortag mit
seinem Zentrum westlich des Raums Moskau gelegene Hochdruckgebiet schwächte
sich nur leicht ab und verlagerte sich am 26. Februar langsam weiter nach
Südosten in Richtung Wolga. In diesem Bereich blieb das kalte Winterwetter
bestehen. Am Tage stieg die Temperatur beispielsweise in Moskau mit Sonnenunterstützung
nur auf -8°C an und nachts sank sie dort auf -19°C. Unweit südlich der Stadt in Tula wurde sogar ein Minimum von -25°C registriert. Im
Baltikum und im Nordosten Polens schwächte sich der Frost zwar weiter ab,
jedoch stieg dort die Temperatur noch nicht über den Gefrierpunkt. So erreichte
sie in Kaunas in Litauen einen Höchstwert von -5°C, in Allenstein in Masuren
von -3°C.
KATJA zog sich
weiter zum Ural zurück, so dass auch die kontinentale Polarluft (cA/cP) langsam weiter nach Osten
abgedrängt wurde. So schwächte sich im Raum Moskau der Frost langsam ab. Nach
-4°C am Tage wurde dort in der vorangegangenen Nacht nur noch ein Minimum von
-9°C registriert. Weiter südöstlich in Wolgograd sank die Temperatur noch bis
auf -18°C. Strenger Frost herrschte jedoch weiterhin über Lappland, wo z.B. in Lovozero auf der Halbinsel Kola nach -15°C am Tage nachts
Frost bis -28°C auftrat. Einen Tag später, am 1. März 2007, verschwand das
Hochdruckgebiet KATJA aus dem Bereich der Berliner Wetterkarte.
Geschrieben am
02.06.2007 von Sabrina Schmidt
Wetterkarte:
25.02.2007
Pate: Katja
Burkard, RTL Television