Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  KATRIN

(getauft am 18.09.2007)

 

 

Um den 18. September des Jahres 2007 herrschte über dem Nordatlantik eine starke, von West nach Ost verlaufende, Windströmung in einer Höhe von ungefähr 10km. Etwa auf der Höhe von Großbritannien schwächte sich die Windgeschwindigkeit etwas ab, womit die Voraussetzungen zur Entstehung eines neuen Hochdruckgebietes über Westeuropa geschaffen waren. So konnte sich am Tage des 18.09. nach dem Durchzug der Frontensysteme von Tief CHRISTOPH über Westfrankreich Hoch KATRIN bilden und erschien am 19.09. erstmals auf der Berliner Wetterkarte.

Der Kerndruck lag am Anfang um 1028hPa über der Atlantikküste, jedoch reichte Hoch KATRIN schon jetzt mit Ihrem Einflussgebiet bis nach Deutschland und bescherte dem gesamten Bundesgebiet eine sternenklare Nacht. Schon bis zum nächsten Tag wanderte das Zentrum mit dem höchsten Druck weiter nach Osten und lag in der Nacht zum 20.09. über dem Dreiländereck Frankreich, Deutschland und Schweiz. Durch seine Lage über Mitteleuropa verhinderte KATRIN für mehrere Tage, dass erneut Ausläufer von atlantischen Tiefdruckgebieten Einfluss auf das Wetter in Mitteleuropa nehmen konnten, so dass der überwiegend wechselhafte und verregnete Sommer noch einmal als schöner Spätsommer ein kleinen Höhepunkt hatte und sonnig warme Tage für nahezu ganz Deutschland brachte. Jedoch waren die Nächte im Landesinneren meist schon recht frisch mit Tiefsttemperaturen in der Nacht von 3 bis 7°C, nur an den Küsten war es durch die Nähe zu den noch warmen Gewässern der Ost- und Nordsee noch etwas milder mit Werten um 12-14°C.

Bis zum nächsten Tag verlagerte sich das Zentrum von KATRIN zur Slowakei über die Hohe Tatra und ließ somit zumindest in Norddeutschland wolkenreicherem Wetter die Chance, denn schwache Frontenausläufer eines Tiefdruckgebietes reichten von Irland über London zur Elbmündung bis nach Litauen. Sie bewirkten zwar tagsüber weniger Sonnenstunden als in der Südhälfte Deutschlands, allerdings waren dadurch die Minima in den Nächten höher und lagen bei milden 14-15°C. Da diese Frontenausläufer aber sehr schwach waren, konnte Hoch KATRIN ihren Einfluss auf Deutschland schon am nächsten Tag wieder ausweiten und das sonnige Wetter herrschte in Mitteleuropa bis zum 24.09. vor. Die Höchsttemperaturen erreichten dabei nahezu sommerliche Werte mit bis zu 24°C in Berlin bei 11 Sonnenstunden an diesem Tag.

In der Nacht zum 25.09. zog dann Tief ENRICO mit seiner Kaltfront über Deutschland hinweg und das freundliche Wetter wurde durch teils ergiebigen Regen und stärkeren Wind abgelöst. Das Zentrum von KATRIN zog in der Zwischenzeit über den Westen Polens weiter nach Moskau und konnte sich durch eine erneut günstig liegende Höhenströmung nochmals verstärken und erreichte nun so hohe Druckwerte wie nie zuvor. Nach bisherigen Werten von meist nur 1029hPa im Zentrum, stiegen diese nun auf über 1035hPa über dem Ural an. Damit hatte sich auch die Zone mit dem trockenen, wolkenarmen Wetter von Mitteleuropa nach Russland verschoben. Währenddessen strömte nun in einer Nordwestströmung feuchtere Luft von der Nordsee her nach Deutschland. diese führte teils dichtere Wolkenfelder mit Regen von 12 und 17 l/m² in 24 Stunden am 28. und 29.09. in Berlin mit sich.

Nach dem neuen Intensitätsmaximum von KATRIN am 28.09. schwächte sie sich immer weiter ab und erschien am 30.09. südlich von Moskau das letzte mal auf der Berliner Wetterkarte, bevor sie von den Frontensystemen des Tiefs FAYSAL verdrängt wurde.

 


Geschrieben am ? von Thomas Schubert

Wetterkarte: 21.09.2007

Pate: Katrin Haub