Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet KERSTIN
(getauft am 07.03.2003)
Am
7. März 2003 wurde das Hochdruckgebiet, das sich in Form eines Hochkeils von
Südwesten her Richtung Europa bewegt hatte, auf den Namen KERSTIN getauft.
Waren an diesem Tag in der Wetterkarte nur zwei kleinere Hochdruckzentren mit
einem Druck von mehr als 1025 hPa über den Pyrenäen sowie am Alpennordrand zu
erkennen, stellte KERSTIN einen Tag später ein Druckgebilde von sehr viel
größerer Ausdehnung dar: Von der Schweiz über Südfrankreich, Nordspanien und Portugal bis in die Biskaya
und das Iberische Becken wurden über 1025 hPa gemessen.
Am
9. März 2003 reichte KERSTIN als lang gestrecktes Hochdruckgebiet von
Südwestspanien und dem westlichen Mittelmeerraum über Frankreich und die Alpen
hinweg bis ins Balkangebiet und zu den Karpaten. Es konnte sich allerdings kaum
mehr intensivieren noch nach Norden vorankommen, da sich vom Nordatlantik her
ein mächtiger Tiefdruckkomplex auf Europa zu bewegte. Vom zugehörigen und
vorangegangenen Frontensystem wurde es sogar wieder leicht nach Südwesten
zurückgedrängt und überspannte am 10. März
2003 fast den gesamten westlichen Mittelmeerraum und Teile des
Ostatlantiks. Dabei konnte sich ein kleines Kerngebiet mit über 1030 hPa über
dem Rhônetal ausprägen.
Bereits
einen Tag später war das Hochdruckgebiet von der Iberischen Halbinsel und Nordafrika über das westliche Mittelmeer,
den Alpenraum, den Balkan und das Schwarze Meer hinweg bis nach Russland
ausgedehnt. Darin befanden sich zwei Kerngebiete KERSTIN I und II über dem
östlichen Atlas und über dem Djnepr-Mündungsgebiet. Wegen seiner
verhältnismäßig geringen (für diese Jahreszeit jedoch beachtlichen) Intensität
zerfiel dieses Hochdruckgebilde innerhalb der nächsten Tage. Lediglich das
Zentrum über dem Atlas konnte sich leicht ausdehnen und verstärken. Am 12. März
2003 reichte es von der Südspitze Siziliens bis in die nördliche Sahara.
In
den Folgetagen zog sich KERSTIN in den Süden zurück und verschwand schließlich
am 14. März 2003 aus dem Kartenausschnitt der Berliner Wetterkarte.
Pate: Guido Griese
Wetterkarte: 10.03.2003