Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
KEVIN
(getauft am
09.08.2018)
Am 09.08.2018 spaltete sich,
verursacht durch die Warmfront von Tief PAMELA, ein Hochdruckgebiet vom
Azorenhoch ab und bewegte sich in Richtung Mitteleuropa. Der Name Azorenhoch
kommt von der Inselgruppe Azoren, die zu Portugal gehören und westlich der
Iberischen Halbinsel liegen. Das Hoch liegt südwestlich der Inselgruppe und ist
Teil des subtropischen Hochdruckgürtels. Da die abgespaltene Antizyklone das
Wettergeschehen in Mitteleuropa beeinflussen sollte, wurde es noch am selbigen
Tag von den Meteorologen der Berliner Wetterkarte auf den Namen KEVIN getauft.
Die Antizyklone KEVIN verlagerte sich
im Laufe des 10.08. rasch in Richtung Nordspanien und erreichte mit einem Druck
von ca. 1025 hPa die Pyrenäen. Da die Luft in einem Hochdruckgebiet absinkt und
sich dadurch erwärmt, kommt es zur Wolkenauflösung. Somit war es in Nordspanien
verbreitet trocken und sonnig mit bis zu 12,5 h Sonnenschein, wie
beispielsweise in La Coruna.
Am nächsten Tag zog die Antizyklone
KEVIN weiter nach Osten und befand sich über der Biskaya. Der Druck innerhalb
des Zentrums blieb unverändert bei 1025 hPa. Der Einflussbereich war nur sehr
begrenzt, da das Hoch KEVIN im Norden durch ein Frontensystem eines unbenannten
Tiefs über der Nordsee, im Osten von den Alpen und im Süden durch das
Frontensystem von Tief ORIANA begrenzt wurde. In Genf wurde durch den
Hochdruckeinfluss dennoch eine Höchsttemperatur von 25,6°C bei 10,1
Sonnenstunden verzeichnet. Damit wurde ein Sommertag erreicht, wofür mindestens
25,0°C gemessen werden müssen. Im spanischen Santander wurden maximale 24,8°C
bei 11,5 Stunden Sonne erfasst und damit ein Sommertag knapp verfehlt.
Am 12.08. befand sich das Hoch KEVIN
mit einem um 5 hPa gefallenen Druck über Zentraleuropa und wurde im Osten vom
Frontensystem eines unbenannten Tiefs, südlich durch die Alpen und im Westen
durch Tief PAMELA eingegrenzt. Der Einflussbereich erstreckte sich somit über
Städte wie Köln, Berlin, Prag und Wien. In Köln gab es Temperaturmaxima von
25,3°C, wobei die Stadt 10,6 Stunden lang Sonnenstrahlen verzeichnete. Die
Hauptstadt der Bundesrepublik verzeichnete maximale 25,7°C, jedoch schien hier
die Sonne nur noch 6,5 Stunden aufgrund eines Tiefausläufers, welcher im
Tagesverlauf Berlin überquerte. Im Gegensatz dazu erfreute die Sonne die
Einwohner der Stadt Prag 10,8 Stunden lang bei warmen 27,2°C. In Budapest wurde
bei 29,6°C knapp die 30°C-Marke und somit ein nach meteorologischer Definition Heißer
Tag verpasst.
Bis zum Nachttermin am 13.08., um 01
Uhr MEZ, zog das Hoch KEVIN weiter in Richtung Osten, wobei der Druck um
weitere 5 hPa auf nun ca. 1015 hPa sank. Der Einflussbereich erstreckte sich
über das Schwarze Meer und Teile der Ägäis über Budapest und Minsk. Außerdem
reichte die Kaltfront des Tiefs ORIANA in den Einflussbereich der Antizyklone
KEVIN. Städte wie Budapest, Belgrad, Istanbul, Ankara und Athen überschritten
die 30°C- Grenze und erreichten einen Heißen Tag. Budapest und Belgrad konnten
zudem 13,6 bzw. 13,2 Stunden Sonnenschein melden.
Am 14.08. änderte sich an der
Position des Hochs KEVIN und damit auch an den Wetterverhältnissen kaum etwas.
Das Zentrum befand sich mit einem maximalen Druck von 1015 hPa weiterhin an der
nördlichen Schwarzmeerküste. Durch die unveränderte Lage der Antizyklone KEVIN
konnten jedoch die Temperaturen noch weiter ansteigen. So wurden auf der
Halbinsel Krim verbreitet über 30°C gemessen, wie in Simferopol mit 34,1°C oder
in Kerch mit 33,8°C. Auch die anderen Länder am Schwarzen Meer meldeten hohe Temperaturen.
So wurden im rumänischen Calarasi maximale 33,1°C gemeldet. Direkt an der Küste
war es mit 29,1°C etwas kühler, wie beispielsweise in Konstanza oder im
bulgarischen Burgas.
Die Antizyklone KEVIN wanderte bis
zum 15.08. mit einem gleichbleibenden Druck an den östlichen Rand der Berliner
Wetterkarte. Dabei umfasste es die Millionenstadt Wolgograd. Das Hoch KEVIN
wurde westlich und östlich von Fronten anderer Tiefs eingegrenzt. Dennoch
wurden in Wolgograd maximale 29,8°C erfasst, im russischen Kamensk sogar 34°C.
Am folgenden Tag zog das Hoch KEVIN
mit einem gleichbleibenden Druck von 1015 hPa weiter in Richtung Osten, sodass
der Ausschnitt der Berliner Wetterkarte nicht mehr den kompletten Einflussbereich
der Antizyklone umfasste. In der Region um Wolgograd wurden erneut Heiße Tage
mit über 30°C gemeldet, wie in Wolgograd selbst mit maximalen 32,4°C. Bis zum
nächsten Tag zog das Hoch KEVIN weiter nach Osten und verließ den
Analysebereich der Berliner Wetterkarte. Daher konnte es nicht weiter
beschrieben werden.