Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet LEIA
(getauft
am 27.03.2005)
Das
Hochdruckgebiet LEIA wurde am 27. März 2005 getauft, nachdem sich das
Skandinavienhoch KERSTIN zunehmend abgeschwächt hatte und im Nordmeer eine
eigene Hochdruckzelle entstand. Sie gehörte damit zu einer Hochdruckbrücke,
welche sich am 28.03.2005 von Ostgrönland bis ins südliche Skandinavien
erstreckte und bildete in der Folge dessen Zentrum.
Am
29.03. erreichte LEIA einen Kerndruck von über 1030 hPa, was 5 hPa mehr
entspricht als am Vortrag. Der gesamte Hochdruckkomplex aus LEIA und KERSTIN
führte an seiner Südseite trockene Festlandsluft nach Deutschland, die sich bis
dahin von Nordosten bis an eine Linie Kiel-Dresden durchsetzte. So schien am
Ostermontag in Angermünde die Sonne schon volle 12 Stunden lang und auch am
29.03. war die Nordosthälfte Deutschlands sonnentechnisch dem Südwesten weit
voraus. Allerdings hatte dies bei nordöstlichen Winden für die Küstenbewohner
recht unangenehme Nebenwirkungen. Am Kap Arkona zeigte das Thermometer am
29.03. gerade einmal 4,2°C Höchsttemperatur an, während im Berliner Raum
13-14°C registriert wurden. Dies lag an der Ostsee, die bedingt durch den
späten Winter unterdurchschnittliche Temperaturen aufwies.
Bis
zum 31.03. setzte sich die trockene Luft weiter nach Westen durch, so dass sich
an diesem Tag der Himmel über fast ganz Deutschland wolkenlos gestaltete.
Lediglich im äußersten Südwesten war bei leichtem Regen davon nicht allzu viel
zu spüren.
Am
01.04. hatten sich LEIA und KERSTIN so weit vereint, dass KERSTIN von der
Wetterkarte verschwand und allein LEIA das für uns wetterbestimmende
Hochdruckgebiet wurde. Am Mittag lag sie mit ihrem Kern nur wenig westlich von
Danzig und erreichte einen Kerndruck von 1035 hPa. Ihre trockene Luft erreichte
an diesem Tag bereits den Nordosten Frankreichs. Nach einer kalten Nacht, die
teilweise leichten Frost brachte, schien überall in Deutschland für 11-12h die
Sonne und Wolken gerieten zur Mangelware. Mit fortschreitender Dauer erwärmte
sich die trockene Festlandsluft Tag für Tag ein wenig mehr, so dass am 02.04.
in Karlsruhe bereits 20,4°C gemessen werden konnten. Durch die auf immer mehr
südliche Richtung drehenden Winde kamen auch die Küstenbewohner in den Genuss
wärmerer Tage, so stieg in Greifswald das Quecksilber auf 15,1°C, nur Kap
Arkona blieb weiter einstellig mit 9,1°C.
In
den folgenden Tagen zog sich LEIA immer weiter Richtung Südosten zurück und
machte somit den Weg frei für Ausläufer des Tief ÖRIK über dem Nordmeer. Dessen
Kaltfront überquerte uns am 05.04. und LEIA war von da an mit Zentrum über dem
westlichen schwarzen Meer für Mitteleuropa lediglich von statistischer
Bedeutung.
LEIA hielt sich am östlichen Rand unserer Wetterkarte dennoch hartnäckig und verstärkte sich an der Westflanke des sibirischen Hochs noch einmal bis auf 1038 hPa mit Kern über dem Südural. Am 12.04.2005 verschwand sie dann aber endgültig.
Geschrieben am 05.05.2005 von Gregor Neubarth
Wetterkarte: 01.04.2005
Pate: Twentieth Century Fox