Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet LEON

(getauft am 30.03.2004)

 

 

Ende März 2004 war die Wettersituation über Mitteleuropa durch eine großräumige Hochdrucklage gekennzeichnet: Hoch KLAUS überspannte weite Teile West-, Mittel- und Südeuropas und dominierte auch die Höhenwetterkarte.

An seinem Rand entstand – bedingt durch den kräftigen Luftdruckanstieg in diesem Bereich – ein weiteres Hochdruckgebiet, das am 30. März 2004 auf den Namen LEON getauft wurde. Sein Zentrum befand sich an diesem Tag mit einem Kerndruck von etwa 1025.4 hPa über der Nordsee. Eine weitere kleine Hochdruckzelle bildete sich im gleichen Zusammenhang direkt vor der norwegischen Südwestküste. Diese wurde ebenfalls dem Hochdruckkomplex LEON zugeordnet.

Im Verlauf des folgenden Tages verlagerte sich LEON ein wenig nach Nordosten; sein Zentrum befand sich am 31. März 2004 über Südskandinavien. Er war aber nach wie vor über eine Hochdruckbrücke mit Hoch KLAUS (mit Zentrum über den Kaparten) verbunden, was im Satellitenbild der Berliner Wetterkarte vom 31.03.04 durch ein ausgedehntes, weitgehend wolkenfreies Gebiet zu erkennen ist.

Gleichzeitig konnte LEON durch die Verlagerung in nördliche Richtung eine Verbindung zu dem über dem Nordmeer entstandenen kräftigen Hoch MICHAEL aufbauen. Dadurch wurde die großräumige Luftströmung von einer zuvor breitenkreisparallelen Strömung in eine nunmehr meridionale Richtung umgewandelt, so dass an seiner Vorderseite arktische Festlandskaltluft aus dem Eismeerraum bis zum Schwarzen Meer südwärts geführt werden konnte.

Bedingt durch die starken Temperaturunterschiede in Folge dieses Kaltluftausbruchs konnte sich das Hoch MICHAEL erheblich verstärken. Es nahm bei seiner Verlagerung nach Süden Hoch LEON in sich auf, so dass LEON bereits in der Wetterkarte vom 01. April 2004 nicht mehr als eigenständiges Druckgebilde verzeichnet war.


Geschrieben am 15.04.2004 von Stefanie Rentz

Wetterkarte: 31.03.2004

Pate: Sacha Truffer