Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  LILO

(getauft am 19.09.2005)

 

 

LILO entstand über Südwestengland als Zwischenhoch, nachdem das Hochdruckgebiet KATJA von den Fronten des Tiefs VITALI über Nordskandinavien nach Osten abgedrängt wurde. Am Tag der Taufe hatte LILO noch kein eigenständiges Zentrum auf unseren Wetterkarten, doch lag der Luftdruck meist bei etwas über 1025hPa.

Am 20.09. hatte LILO sich nur unwesentlich nach Süden verlagert und lag nun mit ihrem Zentrum über der Bretagne. LILO beeinflusste im Zusammenspiel mit dem Hoch KATJA  das Wetter in einem Streifen von der Biskaya über Frankreich und Deutschland bis nach Polen. In diesem Streifen bildeten sich nur im Einflussbereich der Ostsee Wolken aus, dort gab es auch kaum Unterschiede zwischen den Tag- und Nachttemperaturen, die meist zwischen 13°C und 16°C lagen. In den anderen Teilen Deutschlands und in Frankreich kam es zu einem ausgeprägtem Tagesgang mit recht kühlen Nächten und milderen sonnenscheinreichen Tagen. Die Sonne schien dort meist 10 bis 11 Stunden und entsprach somit meist der astronomisch maximal möglichen Sonnenscheindauer.

Auch am 21.09.2005 änderte sich an den Auswirkungen von LILO wenig. Über Deutschland liegend war sie nun mit einer Bewegungskomponente nach Osten ausgestattet, die für sich langsam ändernde Windrichtungen sorgte. Am 22.09.2005 machte sich die Verlagerung von LILO und die damit verbundene Winddrehung deutlich bemerkbar, in dem auch über dem nordöstlichen Deutschland wieder die Sonne zu sehen war. Die Tagesmaxima stiegen im Flachland häufig auf oder knapp über 20°C.

An den nächsten beiden Tagen befand sich das Zentrum von LILO über Weißrussland und dem Westen Russlands, beeinflusste aber weiterhin das Wetter in Deutschland. Bis auf die unmittelbare Nordseeküste sorgte sie verbreitet für viel Sonnenschein und mit den südlichen Winden auch für herbstlich milde Temperaturen etwas über 20°C.

Bis zum 27.09.2005 hatte sich LILO nur noch langsam über Moskau hinweg nach Osten verlagert und blockierte nun aufgrund ihrer Lage die vom Atlantik heranziehenden Tiefdruckgebiete. Dabei stellte sich in weiten Teilen Ost- und Nordosteuropas eine ruhige Herbstwetterlage ein, bei der es dort ähnlich wie schon über Mitteleuropa zu sehr sonnenscheinreichen Tagen, aber auch recht kühlen Nächten kam. Der Kerndruck von LILO lag die ganze Zeit über 1030 hPa.

Vom 28.09. bis zum 01.10.2005 lag LILO dann schon über dem Ural und hatte sich nochmals etwas verstärkt. An den Tagen bis zum 04.10.2005 begann sich LILO der Höhenströmung folgend langsam wieder nach Südwesten zu verlagern und wurde auch geringfügig schwächer. Als ab dem 04.10. von Westen das neue Hochdruckgebiet OLDENBURGIA heran zog, wurde LILO unter weiterer Abschwächung zunehmend zum Schwarzen Meer abgedrängt, wo sie schließlich am 06.10. von den Wetterkarten verschwand.


Geschrieben am 06.12.2005 von Ingmar Behrendt

Wetterkarte: 21.09.2005

Pate: Lilo Wanders