Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
LINA
(getauft
am 17.08.2009)
Mitte August
herrschte über Europa eine Westwindwetterlage als Tief DENNIS mit seinen
Frontensystem nach Osteuropa abzog. Auf seiner Rückseite setzte sich ein
Hochkeil des Azorenhochs bis nach Mitteleuropa durch und führte am 17. August
2009 zur Bildung eines neuen Hochdruckgebietes. Noch am gleichen Tag wurde
dieses auf den Namen LINA getauft und war einen Tag später erstmals auf der
Berliner Wetterkarte zu sehen.
Nachdem DENNIS
noch Schauer und Gewitter über Deutschland nieder gehen ließ, kam es mit Hoch
LINA von Südwesten her schnell zum weiträumigen Absinken warmer Luftmassen mit
nur noch kleinen Quellwolken und meist viel Sonnenschein. Die Westströmung in
der Höhe wurde zur Südwestströmung und beförderte zunehmende warme Luftmassen
subtropischen Ursprungs nach Mitteleuropa. Die Nordosthälfte Deutschlands
erreichte diese Luft aber erst einen Tag später, jetzt wurde auch hier fast
überall ein Sommertag mit Temperaturen über 25 °C verzeichnet, während der
Südwesten schon tropische Hitze meldete. An diesem 19. August strahlte die
Sonne in ganz Deutschland mit 12-13 Stunden den ganzen Tag.
Am
nächsten Tag erreichte die Hitze ihren Höhepunkt in Mitteleuropa. LINA war mit
ihrem Zentrum inzwischen nach Polen gewandert und führte mit einer ausgeprägten
Südströmung verbreitet zum wärmsten Tag des Jahres 2009. So wurde an diesem
Donnerstag dem 20. August an vielen Orten in Westdeutschland die 35 °C Marke
überschritten. Rahden-Varl im nordöstlichen NRW hatte
mit 37,8 °C die höchste Temperatur von ganz Deutschland zu verzeichnen. In
Berlin Dahlem reichten schon 32,4 °C, damit dieser Tag als wärmster des Jahres
in den Büchern steht.
LINA verstärkte
sich während dessen immer weiter, so dass der Kerndruck auf über 1028 hPa anstieg. Die Höhenströmung steuerte LINA über das
Baltikum hinweg immer weiter nach Norden. In den klaren Nächten sank die
Temperatur hier zum Teil deutlich unter 10 °C, während es z.B. in Neuruppin mit
19,6 °C Minimaltemperatur fast eine tropisch warme Nacht gab. Die Hitze in
Deutschland beendete die Kaltfront des Tiefs EBERHARD mit Schauern und
Gewittern aber schon am darauf folgenden Tag. Der Hochdruckwirbel LINA wanderte
weiter nach Norden und war schließlich am 24.08.2009 über Novaja
Semlja das letzte mal auf
der Berliner Wetterkarte zu sehen.
Geschrieben von Thomas Schubert am 29.09.2009
Kartenausschnitt: 19.08.2009
Pate: Lina Reinberg