Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet LINUS

(getauft am 29.03.2014)

 

Ende März befand sich über Skandinavien in einer Höhe von ca. 5,5 km ein Vorstoß warmer Luftmassen nach Norden. Dieser Einfluss setzte sich bis zum Boden fort, wodurch sich ein Hochdruckgebiet mit Zentrum über dem Europäischen Nordmeer nahe Jan Mayen bildete. Dieses wurde am 29.03.2014 auf den Namen LINUS getauft. Mit einen maximalen Kerndruck von 1030 hPa umfasste es an der Ostflanke die Westküste der Skandinavischen Halbinsel und an der Westseite Teile Grönlands, sowie weiter im Süden Island.

Bis zum folgenden Tag verlagerte sich das Hoch LINUS nach Südosten. Das Zentrum befand sich nun über der Norwegischen See zwischen Island und der Skandinavischen Halbinsel, somit erstreckte sich der Einfluss von Grönland bis über den Norden Norwegens und Schweden. Der Kerndruck hatte sich dabei auf 1025 hPa abgeschwächt. In Reykjavik wurde an diesen Tag bei leichter Bewölkung eine Höchsttemperatur von 9°C erreicht. Im Zusammenspiel mit einem Kaltfrontausläufer schneite es jedoch, wodurch eine Niederschlagsmenge von 0,1 mm gemessen wurde.

Am 31.03.2014 lag das Zentrum des Hochdruckgebiets LINUS mit unverändertem Kerndruck etwas weiter westlich, wobei es immer noch über der Norwegischen See zwischen Island und Norwegen positioniert war. Die Ausdehnung wurde in Ost-West-Richtung durch Tiefdruckausläufer etwas verringert, allerdings konnte sich gleichzeitig der Einfluss der Antizyklone bis zur Nordspritze der Britischen Inseln ausdehnen. In Reykjavik, welches nun im äußerten Randbereich des Hochdruckgebiets LINUS lag, wurde bei einem wolkigen Himmel eine Temperatur von 9°C erreicht. In Trondheim nahm die Tageshöchsttemperatur um 3 Grad im Vergleich zum Vortrag zu. Bis zum Folgetag verlagerte sich das Zentrum von Hoch LINUS etwas weiter nach Nordwesten und befand sich mit einem auf 1020 hPa abgeschwächten Druck über dem Polarkreis mittig zwischen Island und Norwegen. Die Ausdehnung der Antizyklone konnte sich etwas vergrößern und reichte wieder von der Ostküste Grönlands bis zu den Skanden. Die Temperatur in Trondheim stieg abermals bei wolkigem Himmel auf erneut 6°C. Durch die nördliche Verlagerung wurde nun auch das Wetter auf Jan Mayen, eine Insel im Europäischen Nordmeer beeinflusst. An diesen Tag wurde dort bei leichter Bewölkung eine Höchsttemperatur von -2°C erreicht.

Im Verlauf bis zum 02.04.2014 verlagerte sich die Antizyklone LINUS aufgrund der neu formierten Höhenströmung unter gleichbleibendem Druck rasch über die Skandinavische Halbinsel hinweg und befand sich an diesem Tag über der Ostseeinsel Gotland. Der Hochdruckeinfluss erstreckte sich nun über die südliche Skandinavische Halbinsel, Polen und die Seegebiete Kattegat sowie Belte und Sund. In Rostock-Warnemünde, welches sich zu dem Zeitpunkt im südwestlichen Einflussbereich befand, wurde an diesen Tag bei leichter Bewölkung ein Temperaturmaximum von 9°C registriert. Durch einen Warmfrontausläufer schien die Sonne an der deutschen Ostseeküste zwischen Rostock und Usedom gebietsweise nur 2 bis 5 Stunden Sonne und am Kap Arkona auf Rügen blieb es wegen des Seewindes bei maximal 5,2°C frisch.

Bis zum Folgetag zog das Hoch LINUS unter konstanten Kerndruck weiter Richtung Südosten. Das Zentrum befand sich nun über der Krim und beeinflusste das Wetter der südlichen Ukraine und Moldawien, Polen und Westrussland. An diesen Tag wurde durch den Hochdruckeinfluss beispielsweise in Kiew bei wolkenlosem Himmel eine Tageshöchsttemperatur von 12°C erreicht.

Im weiteren Verlauf verlagerte sich das Hochdruckgebiet LINUS weiter ostwärts und verließ am 04.04.2014 den Darstellungsbereich der Berliner Wetterkarte, wodurch es nicht weiter analysiert werden konnte.

 


Geschrieben am 19.05.2014 von Maria Quade

Berliner Wetterkarte: 02.04.2014

Pate: Linus Höller