Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  LUKAS

(getauft am 04.11.2008)

 

Hoch LUKAS bildete sich in der Nacht zum 04.11.2008 als ein Ableger des Azorenhochs und zog zunächst in nördliche Richtung. Am Tage lag es mit einem Kerndruck von 1026 hPa nördlich von Schottland. Da sich gleichzeitig auch in der Höhe ein Keil senkrecht über LUKAS aufsteilte, wurde die Entwicklung der Hochdruckzelle weiter gestützt.

Am Folgetag befand sich LUKAS am Boden unterhalb des Höhenhochs mit Kern über Südskandinavien und advehierte feuchte Luft polaren Ursprungs an seiner Ostflanke nach Südskandinavien, die später auch nach Deutschland vordringen sollte. In den folgenden 24 Stunden blieb Hoch LUKAS unter Verstärkung stationär, der Kerndruck stieg auf etwa 1033 hPa an. In den klaren Nächten wurden vor allem im Norden Finnlands Tiefsttemperaturen von unter -15°C gemessen. Am Rande eines alternden Tiefs über dem Ural hielt der südwärts gerichtete Zustrom feuchter Luftmassen an, so dass in Nordrussland verbreitet eine geschlossene Schneedecke bildete.

Am 07.11.2008 zeigte die Höhenwetterkarte einen ausgeprägten Höhenkeil von Bulgarien über Osteuropa bis nach Skandinavien. Dementsprechend hatte sich auch Hoch LUKAS unterdessen weiter nach Osten verlagert und lag nun mit seinem Zentrum über dem Baltikum.

Im weiteren Verlauf hatte sich die Antizyklone unter weiterer Verstärkung leicht nach Südosten verlagert. Die maritime Polarluft innerhalb des Hochdruckgebietes begann nun allmählich sich zu einer trockenen Kontinentalluft umzuwandeln. Zu diesem Zeitpunkt dehnte LUKAS seinen Einflussbereich auch kurzzeitig nach Ostdeutschland aus. Das Wettergeschehen vor Ort gestaltete sich meist sonnig und trocken, so dass die Temperaturspanne zwischen Minimum und Maximum täglich wuchs. Dabei wurde beispielsweise in der Ukraine tagsüber vermehrt die 10°C-Marke überschritten, wohingegen in der Nacht verbreitet mäßiger Frost auftrat. Der Kerndruck blieb über den gesamten Zeitraum konstant bei ungefähr 1040 hPa. Hoch LUKAS hatte sich innerhalb dieser Tage zu einer blockierenden Antizyklone entwickelt, so dass atlantische Tiefausläufer kaum noch ostwärts vorstoßen konnten.

In der Folge verlagerte sich das Hochdruckgebiet LUKAS unter allmählicher Abschwächung weiter nach Osten zum Südural bevor es zum 16.11.2008 namentlich nicht mehr auf den Europäischen Wetterkarten erwähnt wurde.


Geschrieben am 10.12.2008 von Tobias Mahnkopf

Wetterkarte: 08.11.08

Pate: Kai Finkernagel