Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  MARION

(getauft am 19.03.2003)

 

 

 

Ab dem 15.03. verlagerte sich ein über Grönland entstandenes Kältehochdruckgebiet langsam mit der Strömung in Richtung Nordeuropa. Mit einem Kerndruck von über 1035 hPa östlich von Grönland liegend wurde es am 19.03. auf den Namen MARION getauft.

Unter weiterer Intensivierung zog das Hoch MARION nun rasch in Richtung Skandinavien und brachte somit auch  kalte und trockene arktische Luft nach Nordeuropa. So wurden am 20.3. im finnischen Salla in der Nacht noch einmal beträchtliche minus 23°C erreicht. Auch am Folgetag behielt MARION seine Verlagerung in Richtung Südosten bei und wurde um 12:00 Uhr mit seinem Zentrum (1034 hPa) über Südschweden analysiert. Somit gelangte der Norden und Osten Deutschlands zunehmend in den Einflussbereich von MARION, was sich in einer geschlossenen Hochnebeldecke, Nordostwind und Tageshöchsttemperaturen teilweise weit unter der 5°C Marke (z.B. Dresden 2,2 °C) äußerte.

Am 22.3. verlagerte sich das Hoch MARION nun weiter in Richtung Polen. Damit einhergehend drehte der Wind über Ost auf Südost und brachte nun die richtige trockenkalte Luft arktischen Ursprungs nach Deutschland. In dieser trockenen Luft löste sich der Hochnebel rasch auf und praktisch in ganz Deutschland wurden maximale Sonnenscheindauern registriert. Besonders markant dabei war die rekordverdächtige Trockenheit dieser Luftmasse. So wurden vor allem im Osten der Republik verbreitet unter 20% relative Luftfeuchte bei gleichzeitiger Sichtweite über 50 km gemessen. Auch am 23.3. bot MARION maximale Sonnenscheindauern in ganz Deutschland und mit dem zunehmend auf Süd drehenden Wind wurden im Süden des Landes schon Temperaturen nahe der 20°C Marke registriert. In den klaren Nächten meldeten jedoch alle deutschen Stationen noch Bodenfrost.

Ab dem 24.März schwächte sich Hoch MARION nun merklich ab und zog über Slowenien weiter bis zu den Balkan-Staaten. MARION wurde letztmalig mit einem Druck von knapp über 1020 hPa am 26.3.auf der Berliner Wetterkarte analysiert.

 


Geschrieben am 01.04.2003 von Marcus Boljahn

Pate: Andreas Wennekes

Wetterkarte: 21.03.2003