Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
MAX
(getauft am
08.04.2020)
Zu
Beginn des Monats April brachte das Tiefdruckgebiet RANIDIA starke Winde und
ergiebigen Niederschlag für Nord- und Westeuropa mit sich. Dem nachfolgend
sollte in den kommenden Tagen eher ruhigeres Hochdruckwetter vorherrschend
sein. Dafür verantwortlich waren das Hoch LORIS und, wie Hochdruckgebiete auch
genannt werden, die Antizyklone MAX. Das Hochdruckgebiet lag, zu dem Zeitpunkt
noch unbenannt, am 06. April noch relativ schwach ausgeprägt über der Westküste
der Vereinigten Staaten Amerikas.
Bis
zum 08. April, dem Tag an dem das Hochdruckgebiet getauft wurde, verlagerte es
sich unter leichter Intensivierung bis südlich von Island über dem
Nordatlantik. Um 00 Uhr UTC, also 02 Uhr MESZ, hatte es einen Druck im Zentrum
von über 1020 hPa. Nördlich begrenzt war es von Tief RANIDIA und südlich von
einem unbenannten Tief, weshalb die Nord-Süd-Ausdehnung vergleichsweise noch
gering war.
Innerhalb
der nächsten Tage verlagerte es sich in Richtung Osten und lag am 10. April um
00 Uhr UTC über der Nordsee. Der maximale Druck erhöhte sich auf über 1030 hPa
im Zentrum und der Einflussbereich vergrößerte sich ebenfalls. Die Regenmengen
im Einflussbereich gingen im Vergleich zum vorherigen Tiefdruckeinfluss zurück
und waren meist, wenn überhaupt, unter 1 l/m² innerhalb von 12 Stunden. Die
Temperaturen stiegen jedoch an. So wurde beispielsweise an der Station in
Wittering, einer Gemeinde im zentralen England, am 09.10. noch eine
Maximaltemperatur von 18°C gemessen, wohingegen 2 Tage später bereits eine
Temperatur von über 23°C gemessen wurde. Auch die Sonnenscheindauer stieg an,
wie am Flughafen in Luton, einer Stadt südlich von Norwich, wo sich die
Sonnenscheindauer von unter 9 auf knapp 12 Stunden erhöhte.
Innerhalb
der nächsten Tage zog das Hochdruckgebiet MAX weiter gen Südwesten und lag am
12. April nordwestlich des Schwarzen Meeres. Um 00 Uhr UTC wurde ein Druck im
Zentrum von knapp 1030 hPa registriert. Der Einflussbereich ging im Süden bis
zum Mittelmeer, im Norden bis nach St. Petersburg, was eine Nord-Süd-Ausdehnung
von knapp 2000 km entspricht. Im Westen ist die Antizyklone von Tief TANJA und
im Osten von den Resten des Tiefs SACI begrenzt, wodurch eine
West-Ost-Ausdehnung von ca. 1000 km erreicht wird. Die Niederschläge sind im
Einflussbereich weiterhin, wie zuvor bereits durch Hoch LORIS verursacht
ziemlich gering und die Temperaturen sind auch vergleichsweise konstant, mit
Ausnahme des 12. April, wo auf Grund des weiter nordwestlich gelegenen Tiefs
TANJA und des Hochs MAX ein Sog warmer Luftmassen gen Nordosten erzeugt wurde. Beispielsweise
in Braunschweig, wo am 10. April noch 14,6°C gemessen wurde, zwei Tage später
aber schon 22,2°C registriert wurden.
Zum
Folgetag, dem 13. April, geschah etwas, was in der Klimatologie nicht selten
vorkommt. Das Hochdruckgebiet teilt sich in zwei eigenständige Hochdruckgebiete
auf. Folglich werden die beiden Hochs MAX I und MAX II benannt. Um 00 Uhr UTC
lag Hoch MAX I mit einem Druck im Zentrum von gut 1025 hPa über dem östlichen
Teil des Schwarzen Meeres und Hoch MAX II lag mit leicht geringerem Druck von
knapp 1025 hPa südlich von Griechenland über dem Mittelmeer. Beide
Hochdruckgebiete hatte eine Hochdruckbrücke gebildet, was in der Meteorologie
eine Verbindung zwischen zwei Hochs ist, welche zwei weitere Tiefdruckgebiete
voneinander trennt. Die Sonnenstunden stiegen im Einflussbereich um einige
wenige Stunden an. Es trat gebietsweise, wie bei Hochdruckeinfluss nicht
unüblich, Nebel oder feuchter Dunst auf, wie beispielsweise in Kesan oder in Cengiz Topel, nahe
der Metropole Istanbul. Ebenfalls war tagsüber kaum eine Wolke am Himmel.
Im
weiteren Verlauf zog Hoch MAX I aus dem Bereich der Berliner Wetterkarte,
weshalb eine weitere Analyse nicht möglich ist. Hoch MAX II verlief ebenfalls
östlich, blieb allerdings noch 2 weitere Tage im Analysebereich, jedoch nur im
äußersten Südosten nahe der Stadt Tel Haviv, wo es
ebenfalls zur Wolkenauflösung beitrug.