Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  MAX

(getauft am 14.11.2008)

 

Es war Anfang der 2. Novemberdekade als das für seine typische Lage benannte Azorenhoch einige Tage lang fast unverändert bei eben diesen Azoren Position bezogen hatte. Doch von Nordwesten kam Schwung in die Sache. Tief DOREEN, das sich von Neufundland nach Island verlagerte, und einige südlich angegliederte Randtiefs trieben das Azorenhoch gestützt durch vorderseitige Warmluftadvektion nach Osten voran. Als sich am 14.11.2008 über der Biskaya ein Keil Richtung Mitteleuropa entwickelte, der sich in der Vorhersage vom ursprünglichen Hochdruckgebiet abspalten sollte, wurde dieses Hoch auf den Namen MAX getauft. Die Zelle hatte zu diesem Zeitpunkt einen Luftdruck im Kern von knapp 1032 hPa. Zum Vergleich: Der mittlere atmosphärische Luftdruck, wohlgemerkt auf Meereshöhenniveau gerechnet, liegt bei 1013,25 hPa.

Am Folgetag lag MAX schon über Süddeutschland und dem Alpenraum. Er „wehrte“ die Warmfront des Tiefs DOREEN ab, wodurch es südlich der Donau trocken und häufig sehr sonnig blieb. Verbreitet wurden dort 6 bis 9 Sonnenstunden registriert, wohingegen der Norden Deutschlands unter den dichten Wolken mit leichtem Regen diesbezüglich leer ausging. In der Nacht war es dort allerdings mit 6-10°C Minimum weitaus milder als in der Südhälfte, wo die Tiefstwerte unter klarem Himmel gebietsweise um oder knapp unter dem Gefrierpunkt lagen.

Zugleich befand sich auch der Mittelmeerraum unter Tiefdruckeinfluss. Dort brachte Tief ENNA speziell in Nordafrika und Italien teilweise unwetterartige Niederschläge. Inmitten dieser Druckgebilde wurde das Hoch MAX in der Folge rasch weiter nach Osten abgedrängt.

Am 16.11.2008 überquerte das Hoch MAX schon den nördlichen Balkan und im Tagesverlauf auch das Schwarze Meer. Mit einem Kerndruck von knapp 1030 hPa sorgte es dort nochmals für sehr sonniges Wetter. Durch das von der Biskaya nachrückende Hochdruckgebiet NORIS konnte sich kurzzeitig eine schwache Hochdruckbrücke über den Alpenländern bis zum Schwarzen Meer etablieren.

Auf dem Weg zum Kaukasus, den Hoch MAX am 17.11.08 erreichte, schwächte er sich stark ab. Nur noch circa 1023 hPa und kaum Wetterwirksamkeit gingen mit dem Schicksal dieses Hochdruckgebietes einher, so dass es sich nach und nach auflöste und schon am nächsten Tag nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte erschien.


Geschrieben am 08.12.2008 von Andreas Blei

Wetterkarte: 15.11.2008

Pate: Dagmar Fresenius