Lebensgeschichte

Hochdruckgebiet MICHAEL

(getauft am 31.03.2004)

 

 

MICHAEL bildete sich am 31.03.2004 als kalte Hochdruckzelle über Spitzbergen. Er war verbunden mit einem Höhenhochkeil im 500 hPa Niveau, welcher von zwei Trögen flankiert war.

MICHAEL wanderte im Bodendruckfeld unter erheblicher Verstärkung nach Nordschweden und nahm das Hoch LEON auf. Zwischen diesem Hoch und einem osteuropäischen Tiefdruckkomplex in Uralnähe herrschte eine kräftige nördliche Strömung, mit der arktische Festlandskaltluft aus dem Eismeeraum über Nordrussland südwärts geführt wurde.

Das Kältehoch MICHAEL verlagerte sich weiter nach Südosten und war am 02.04.2004 mit seinem Schwerpunkt über der mittleren Ostsee angelangt. Zwischen ihm und dem starken Tiefdruckwirbel über Nordwestsibirien erreichte die extrem kalte Festlandsluft arktischen Ursprungs mit ihrer Vordergrenze das Schwarze Meer. In Moskau wurde am 01.04.2004 mit einem Maximum von –4°C ein Eistag registriert. Somit brachte MICHAEL sehr kaltes spätwinterliches Wetter nach Russland. Es zog unter Abschwächung rasch nach Süden und Südosten, so dass in Russland die Kältewelle nur von kurzer Dauer war.

Durch einen breiten nordatlantischen Höhentrog zog sich MICHAEL am 04.04.2004 mit seinem Zentrum rasch vom Baltikum zur Ukraine zurück. So wurde in Deutschland der Weg frei für die Okklusionsfront des Islandwirbels REGINA.

MICHAEL entfernte sich im Laufe der folgenden Tage in Richtung Kaukasus und lag am 07.04.2004 mit seinem Zentrum über Kasachstan. Der 07.04.2004 ist auch der letzte Tag, an dem MICHAEL auf der Wetterkarte analysiert wurde.

 

 


Geschrieben am 13.05.2004 von Andrea Schöne

Wetterkarte: 02.04.2004

Pate: Michael Torm