Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet MOEMA
(getauft am
18.03.2009)
Mitte März 2009 war der Winter, der nach
meteorologischen Maßstäben durchaus als normal temperiert anzusehen war, in den
Nordosten Europas gedrängt worden. Über Mitteleuropa gaben sich die Tiefdruckgebiete
die Klinke in die Hand, bis dato nur kurzzeitig von Hochs unterbrochen.
Am 18.03. löste sich von Grönland ein
weiteres Hochdruckgebiet ab. Da es Kurs auf die Norwegische See und in der
Vorhersage auch auf Deutschland nahm, wurde es am gleichen Tag auf den Namen
MOEMA getauft.
Während über dem Europäischen Nordmeer bei
kalten Temperaturen (-11°C Minimum auf Jan Mayen) der
Hochnebel dominierte, profitierte schon am 19.03. ein Großteil Skandinaviens
vom Vorrücken MOEMAS in Richtung des Europäischen Festlands. Bei ansteigendem
Luftdruck auf circa 1033 hPa über der Region Oslo,
blieb es auf der Ostseite bei sonnigem Wetter sehr kühl. Dort wurde arktische
Luft aus dem Norden herangeführt. Auf der Westseite wiederum war es einerseits
bei leichter Südströmung mit 10°C Maximum in Thorshavn weitaus milder.
Am Freitag, den 20.03. profitierte auch
erstmals Deutschland vom nahenden Hoch, das sich im Tagesverlauf von der Nordsee
nach Süddeutschland schob. Über weiten Teilen des Landes strahlte die Sonne, in
der Nordwesthälfte wurden weiträumig zehn bis elf Sonnenstunden registriert,
was nahe am möglichen Maximum lag. Über der Südosthälfte dagegen lagerten noch
feuchtere Luftmassen und es bildeten sich teils dichtere Wolkenfelder. Nach
einer, ausgenommen von den Küsten, leicht bis mäßig frostigen Nacht lagen auch
die Höchsttemperaturen im Süden nur wenig über 0, während am Rhein örtlich bis
zu 11°C erreicht wurden. Mit bis zu 1036 hPa im
Zentrum des Hochdruckgebietes war dies die stärkste Phase der Hochzelle MOEMA. Der
Einfluss reichte temporär von Südskandinavien bis zu den Alpen und von Irland
bis nach Polen.
Am folgenden Samstag hingen entlang eines
schwachen Troges über Berlin und Brandenburg vermehrt einige Wolken. Schlimmer
traf es jedoch viele Norddeutsche, die einen gänzlich trüben Tag erlebten. Dort
hatte sich wegen der westlichen Windströmung zäher Nebel bilden können, wobei die
Nebelgrenze recht scharf war. Wo schon ein wenig weiter südlich in Hamburg, wie
auch im größten Teil Deutschlands zehn Sonnenstunden nach draußen lockten,
blieb es auf Sylt oder in Flensburg den ganzen Tag dicht und es musste sogar
leichter Sprühregen in Kauf genommen werden. Das Hoch MOEMA selbst zog sich
unter rascher Abschwächung nach Südwesten zurück.
Am 22.03. näherten sich von Nordwesten
mehrere Fronten, die die letzten Reste des Hochs MOEMA nach Westen abdrängten
und auflösten.
Geschrieben am 29.04.2009 von Andreas Blei
Wetterkarte: 20.03.2009
Pate: Gesine Moema Gregorzewski