Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
MONIKA
(getauft am
04.04.2013)
Als
Ableger des Grönlandhochs bildete sich am 04.04. über Island ein neues
Hochdruckgebiet, welches noch am gleichen Tag auf den Namen MONIKA getauft
wurde. Der Kerndruck betrug anfangs etwa 1033 hPa. In der mittleren Troposphäre
in 5,5 km Höhe befand sich zur gleichen Zeit zwischen Island und Irland ein
kräftiges Höhenhoch, welches die
Verlagerung von Hoch MONIKA steuerte. Über Skandinavien baute sich dagegen ein
neuer Kaltlufttrog, also ein Vorstoß kalter Luftmassen nach Süden auf, der sich
nach Süden bis zur Nordsee ausdehnte und somit in Verbindung mit dem
Kaltlufttropfen über dem Ärmelkanal für Hoch MONIKA den direkten Weg nach Osten
versperrte. Der Kaltlufttropfen selbst
profitierte von dieser Südverlagerung und konnte sich durch den Zufluss
neuer Kaltluft von Großbritannien her nochmals verstärken.
Über
Island war am 04.04. subpolare Meeresluft wetterbestimmend, welche die
Temperatur beispielsweise in der Hauptstadt Reykjavik bis auf 10°C ansteigen
ließen. Auf der Südseite von Hochdruckgebiet MONIKA war dagegen arktische
Meeresluft von der Nordsee her nach Großbritannien und Irland eingeflossen,
wodurch verbreitet nur
Höchsttemperaturen von 6 bis 9 °C gemessen wurden. In der folgenden
Nacht gingen in beiden Ländern die Temperaturen in den Bereich des
Gefrierpunktes zurück, in Dublin und Shannon mit -2°C sogar auch leicht
darunter.
Am
05.04. wurde Hoch MONIKA von dem kleinen Tief HANSI östlich von Island leicht
nach Süden abgedrängt und lag nun mit seinem Zentrum auf halbem Weg zwischen
Island und Irland. Der Kerndruck hatte sich im Verlauf auf 1028 hPa reduziert. Durch
das Zusammenspiel von Hoch MONIKA und Tief HANSI wurde weiterhin arktische
Meeresluft weit nach Süden transportiert. An den Höchstwerten änderte sich
gegenüber dem Vortag nur wenig, jedoch kühlte die Luft in der Nacht deutlich
stärker aus, sodass in Glasgow und Edinburgh Tiefstwerte von -4°C registriert
wurden, in Dublin waren es sogar -6°C.
Am
folgenden Tag war das Höhenhoch in der mittleren Troposphäre deutlich
abgeschwächt. Dadurch konnte sich Hochdruckgebiet MONIKA mit Zentrum über
Irland nicht mehr verstärken. Nicht nur der Kerndruck reduzierte sich auf etwa
1026 hPa, auch das Einflussgebiet wurde von Norden und Westen durch Tief HANSI
und einem unbenannten atlantischen Tiefdruckgebiet mit Zentrum vor der Südküste
Grönlands begrenzt. Auf der Vorderseite des atlantischen Tiefausläufers strömte
wärmere Luft heran, sodass sich die Luftmasse auf der Westseite und im Bereich
des Zentrums von Hoch MONIKA in eine subpolare Luftmasse wandelte. Die
Höchsttemperatur in diesem Bereich erreichte verbreitet 10 bis 12°C. Auch die
folgende Nacht war in Shannon mit 3°C und Valentia mit 6°C milder, nur in
Dublin hielt sich mit einem Tiefstwert von -3°C die kältere Luft noch eine
Nacht länger. Im Laufe des Tages weitete sich der Einfluss der Antizyklone
MONIKA bis zur Nordwesthälfte Deutschlands aus. Dabei wurden besonders an der
Nord- und Ostseeküste 9 bis 12 Stunden Sonnenschein gemessen. Die
Höchsttemperatur erreichte dadurch in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und
Mecklenburg-Vorpommern bis zu 10°C. Die subpolare Luft in Verbindung mit teils wolkenlosem
Himmel und der daraus folgenden Ausstrahlung ließ die Tiefsttemperatur in der
Lüneburger Heide bis auf -7°C in der Nacht zurückgehen, aber auch in der
gesamten Nordhälfte wurde leichter Frost registriert. Nur direkt an der Nord-
und Ostseeküste blieb es bei leichten Plusgraden frostfrei.
Am
07.04. befand sich das Bodenhoch MONIKA unter dem Scheitelpunkt des
Kaltlufttroges, dessen Strömung von den Färöer Inseln über Dänemark und dem
Baltikum nach Nordwestrussland verlief und verlagerte sich mit dieser Strömung
nach Osten. Da es nun vollständig von einem Höhenhoch abgeschnitten war,
schwächte sich die Antizyklone MONIKA zunehmend ab Im Laufe des Tages erreichte
ihr Zentrum von den Niederlanden her Deutschland. Zur Mittagszeit betrug der
Kerndruck nur noch 1022 hPa. Dennoch sorgte das Hochdruckgebiet an der
Nordseeküste und in einem breiten Streifen vom Ruhrgebiet bis nach Berlin für
10 bis 12 Sonnenstunden. In der Südhälfte Bayerns konnte sich die Sonne gegen
den zähen Hochnebel nicht durchsetzen. Dort blieben die Höchstwerte mit -1 bis
5°C im niedrigen einstelligen oder negativen Bereich, ebenso in den
Küstenregionen mit 2 bis 6°C. In den übrigen Gebieten wurden 5 bis 12°C
gemessen.
Das
Hochdruckgebiet MONIKA verlagerte sich bis zum 08.04. rasch weiter nach Osten
und lag mit dem Zentrum über Weißrussland und der Ukraine. An diesem Tag
erreichte es die flächenmäßig größte Ausdehnung, auch wenn sich der Kerndruck
mit nur noch 1018 hPa weiter abschwächte. Hoch MONIKA erstreckte sich von
Belgien bis zur Ukraine, sowie vom Baltikum bis zur Adria. In ihrem Bereich gab
es bei den Höchsttemperaturen ein Nord-Süd-Gefälle. Während im nördlichen
Bereich auch durch das herannahende Tief HANSI z.B. in Tallinn 2°C und Riga 3°C
gemessen wurden, war es im Zentrum z.B. in Kiew mit 6°C und Warschau mit 8°C
schon etwas wärmer und im südlichen Bereich z.B. in Rijeka mit 14°C und
Dubrovnik mit 15°C deutlich wärmer.
Während
sich über dem Nordatlantik und weiten Teilen Europas ein umfangreicher
Höhentiefkomplex bildete, verlagerte sich das Hochdruckgebiet MONIKA bis zum
09.04. unter weiterer Abschwächung über Rumänien und löste sich dort im Laufe
des Tages auf.
Geschrieben am 14.06.2013 von Matthias Treinzen
Berliner Wetterkarte: 07.04.2013
Pate: anonym