Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet NETTIE
(getauft am 01.10.2007)
Am Montag, den
01.10.07 entstand über der Nordsee eine neue Hochdruckzelle, die auf den Namen
NETTIE getauft wurde. NETTIE verstärkte sich anfangs rasch, sodass ihr
Kerndruck bereits am frühen Morgen des 02.10. bei knapp 1028 hPa lag, ungefähr
3 hPa höher als am Morgen ihrer Taufe. Dabei blieb sie mit ihrem Kern auch noch
am 02.10. stationär über der Nordsee liegen, dehnte sich aber bereits weit nach
Süden aus, sodass die norddeutschen Küsten unter Hochdruckeinfluss standen und
länger anhaltend die Sonne schien. Bremerhaven meldete knapp 11-stündigen
Sonnenschein bei Temperaturen um 17°C. Auf einen sonnenreichen Tag folgt unter
Hochdruckeinfluss meist auch eine klare Nacht mit starker Ausstrahlung. Demnach
gingen die Temperaturen in Schleswig-Holstein vielerorts auf knapp unter 2°C
zurück.
Lang anhaltender
Sonnenschein, über den sich die deutschen Küstenbewohner bereits am 02.10.
freuen konnten, setzte sich dann auch pünktlich zum „Tag der deutschen Einheit“
verbreitet in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg durch. NETTIE
hatte sich dabei mit ihrem Kern ostwärts über die Ostsee verlagert und die 1023
hPa-Isobare verlief am Mittag des 03.10. über Lübeck, Neuruppin, Cottbus bis in
den Süden Polens. Trotz der langen Sonnenscheindauer konnte sich die Luft im
Nordosten Deutschlands lediglich bis auf maximal 17°C erwärmen. Ganz anders sah
es am 03.10. in Süddeutschland aus. Bei ähnlicher Sonneneinstrahlung erwärmte
sich die Luft im Oberrheingraben und Südbayern auf über 25°C. Grund war die
quer durch Deutschland verlaufende Luftmassengrenze, die subtropische Warmluft
im Süden von subpolarer Kaltluft im Norden trennte. Durch den Einfluss von NETTIE wurde die Warmfront
blockiert und konnte sich nicht weiter nordwärts verlagern.
NETTIE wurde am
04.10. durch das sich rasch aus Südwesten nähernde Tiefdruckgebiet INGO nach
Norden verdrängt, sodass sie in der Nacht zum 04.10. mit einem Kerndruck von
1024 hPa bereits über Schweden lag. Über Skandinavien konnte NETTIE nochmals an
Stärke gewinnen und der Kerndruck stieg bis zum 06.10. auf knapp 1030 hPa über
Murmansk an. Sie driftete weiter nordostwärts über Russland ab und wurde
schließlich am 08.10. nicht mehr namentlich auf der Berliner Wetterkarte
erwähnt.
Geschrieben am 13.10.2007 von Dennis Dalter
Wetterkarte: 03.10.2007
Pate: Annette Störmer