Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet NEVIO

(getauft am 11.05.2008)

 

Nachdem in der ersten Maidekade eine Reihe von Tiefdruckgebieten über das Europäische Nordmeer dem über Südskandinavien liegenden Hoch MARCO ausweichen mussten, veränderte sich diese Situation um den 10. Mai allmählich. Über Grönland bildete sich ein neues Hochdruckgebiet, welches am 11.05. auf den Namen NEVIO getauft wurde. Auf der Rückseite eines Tiefdruckgebietes verlagerte es sich zunächst nach Südosten über die Norwegische See, wo es am 12.05. einen Kerndruck von 1033 hPa aufwies.

Zum 13. Mai spaltete sich NEVIO auf. Ein Kern lag über Island, der andere wenig östlich vor der norwegischen Küste. Östlich davon wurde in Zusammenarbeit mit dem Tief, welches über dem Weißen Meer angekommen war, ehemals arktische Kaltluft südwärts bis nach Mitteleuropa gelenkt. Durch die fortschreitende Erwärmung wurde diese Luftmasse schon als Polarluft eingestuft, sie nahm also etwas moderatere Temperaturwerte an. In Deutschlands Norden führte sie allerdings noch zu recht kühlen Höchstwerten. Das Thermometer harrte vor allem an der Ostsee bei teils nur 11°C aus, während im Süden in der verbliebenen subtropischen Luftmasse bis zu 27°C erreicht wurden. Die Sonnenscheindauer lag allerdings auch im Norden schon wieder bei bis zu 14 von knapp 15 möglichen Stunden.

Am 14. Mai war nur noch der ursprünglich bereits schwächere Kern über Island übrig geblieben, da sich nördlich von Hoch NEVIO ein weiteres Tiefdruckgebiet namens CLAUDIA gebildet hatte. Ein Hochkeil reichte über den Norden Deutschlands noch weit in den Osten bis zur Ukraine, wurde jedoch von der Warmfront von Tief CLAUDIA und einer weiteren Warmfront, die von einem starken Tief mit Zentrum über Sibirien ausging, in die Zange genommen.

Und auch der Hauptkern schwächte sich weiter ab. Am 15. Mai lagen nur noch die Reste NEVIOs in Höhe der Shetland-Inseln. Der Luftdruck war großräumig auf unter 1020 hPa gefallen. Der Hochdruckeinfluss war kaum noch spürbar. Das Ende beschlossen dann mehrere kleinräumige Tiefdruckzonen, die sich im Laufe des Tages von Westen her in das schwindende Hoheitsgebiet von NEVIO verlagerten. Das Hoch löste sich schlussendlich vollständig auf und erschien am 16. Mai nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte.

 


Geschrieben am 27.05.2008 von Andreas Blei

Wetterkarte: 14.05.2008

Pate: Die Pastabauchcrew