Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet NICOLA

(getauft am 22.10.19)

 

Am Anfang der zweiten Oktoberdekade 2019 erstreckte sich ein Hochdruckkeil eines kräftigen Hochdruckgebietes über Sibirien bis zur Ukraine. Anhand der Analysekarte vom 22.10.19 um 00 Uhr UTC wurde diese Antizyklone auf den Namen NICOLA getauft.

Um 00 Uhr UTC am 22.10.19 befand sich das Zentrum des Hochdruckgebiet NICOLA über dem Unterlauf der Wolga zwischen Wolgograd und dem Kaspischen Meer. Dort wurde ein maximaler Luftdruck von rund 1027 hPa registriert. Das Einflussgebiet dieses Hochdruckkeils reichte die westliche Ausdehnung bis zur Ukraine. Aufgrund der geringen Luftbewegung bildete sich der für den Herbst typische Nebel, der sich gebietsweise fast den ganzen Tag lang hielt. Gar keine Sonne schien beispielsweise an den ukrainischen Stationen Poltawa, Odessa oder Charkiw. Weiter östlich schien häufiger die Sonne, in Rostow reichte es für 4,4 Stunden Sonne. Im Nebel stieg die Temperatur nicht über 12,2°C in Charkiw und 14,4°C in Dnipropetrowsk. Zwischen Lwiw und Kiew war es mit 23,0°C in Schepetiwka oder 22,8°C in Ternopil deutlich wärmer.

Bis zum nächsten Tag verlagerte sich die Antizyklone mit dem Kern nach Westen. Um 00 Uhr UTC lag das Zentrum des Hochdruckgebietes NICOLA zwischen Kiew und der Halbinsel Krim. Im Vergleich zum Vortag blieb der Kerndruck mit knapp 1026 hPa fast unverändert. Auch die Wetterlage im Bereich des Hochdruckgebietes zwischen dem Südwesten Russlands bis nach Moldawien blieb beständig. Aus den morgendlichen Nebelfeldern entstand im Tagesverlauf teilweise Hochnebel, aus dem zudem etwas Sprühregen fiel. Wo sich selbst der Hochnebel lichtete, wurden bis zu 8,6 Sonnenstunden in Lwiw und 4,1 Sonnenstunden in Dnipropetrowsk erreicht. Im Südwesten Russlands hielt sich kein Nebel und bei heiterem Wetter waren es zum Beispiel 9,4 Sonnenstunden in Stawropol. Auch die Höchstwerte waren ähnlich wie am Vortag mit 10,7°C in Poltawa und 12,3°C in Chișinău. Bei zeitweiligem Sonnenschein wurden 21,9°C in Lwiw, 23,7°C in Simferopol und 19,1°C in Wolgograd erreicht.

Innerhalb der darauffolgenden 24 Stunden zog das Hochdruckgebiet NICOLA weiter nach Südwesten. Der Kern vom Hoch NICOLA befand sich über Bulgarien mit einem maximalen Druck von 1023 hPa. Neben der Ukraine, wo sich immer noch teils zäher Nebel hielt, war praktisch die gesamte Balkan-Halbinsel bis Griechenland im Einflussbereich des Hochdruckgebietes NICOLA. Dort wurde gebietsweise fast die maximale Sonnenscheindauer erreicht, wie in Sarajevo mit 9,5 Stunden oder knapp 10 Stunden in Kalamata auf der Halbinsel Peloponnes. Dabei stieg die Temperatur auf 28,7°C in Belgrad, 27,5°C in Mostar und 27,7°C in Podgorica. Je nachdem, wie sich in der Ukraine und Moldawien der Nebel oder Hochnebel lichtete, waren es beispielsweise in Czernowitz 4,5 Sonnenstunden und 2,9 Sonnenstunden in Winnyzja. Bei diesem recht trüben Wetter wurden zudem nur 12,1°C in Kiew, 13,0°C in Odessa oder 14,3°C im moldawischen Rîbnița als Höchstwerte erreicht.

Am 25.10.19 um 00 Uhr UTC lag der Kern der Antizyklone NICOLA mit einem Druck von ungefähr 1024 hPa rund 400 km südlich von Moskau. Das großflächige Einflussgebiet beinhaltete die Balkan-Halbinsel, die Ukraine, Weißrussland und große Teile vom Südwesten Russlands. Nach wie vor herrschte teils dichter Nebel besonders von der Ukraine bis nach Rumänien. Dort wurden nur 4,7 Stunden Sonne bei höchstens 12,3°C in Tschernihiw oder 5,1 Sonnenstunden bei 9,6°C in Winnyzja gemessen. Über großen Teilen des Balkans sorgten wolkenauflösende Absinkbewegungen der Luft für viel Sonnenschein mit bis zu 9,25 Stunden in Skopje und etwa 9,5 Stunden in Bihać. Mit dem Sonnenschein stieg die Temperatur auf 26,5°C in Tirana, 26,7°C in Karlovac oder 26,5°C in Podgorica. Nordöstlich des Zentrums zwischen dem Don und dem Ural war es trotz des hohen Luftdruckes hochnebelartig bewölkt, wo mancherorts gar keine Sonne schien, wie in Nischni Nowgorod bei maximal 13,0°C und höchstens 12,6°C bei 4,7 Sonnenstunden in Kasan.

Am nächsten Tag befand sich das Zentrum des Hochdruckgebietes NICOLA circa 200 km nördlich des Kaspischen Meeres. Bei einem fast unveränderten Kerndruck war auf der Berliner Wetterkarte zu erkennen, dass sich der Einflussbereich des Hochdruckgebietes NICOLA vom äußersten Osten der Ukraine und dem Kaukasusvorland nordostwärts bis zum Ural erstreckte. Während sich am Unterlauf des Dnjepr in Dnipro noch zähe Nebelfelder hielten und nur 0,9 Sonnenstunden zusammenkamen sowie sich die Luft auf 14,2°C erwärmte, minderten weiter nordöstlich teils dichte Wolkenfelder die Dauer des Sonnenscheins. In Orenburg, zwischen dem Ural und dem Kaspischen Meer, wurden zum Beispiel nur 1,2 Sonnenstunden oder 2,1 Sonnenstunden in Samara registriert und an anderen Orten in diesem Gebiet schien gar keine Sonne. Dazu lagen die Tageshöchstwerte bei 13,7°C in Ufa, 16,3°C in Samara und 18,9°C in Wolgograd.

Mit der weiteren Verlagerung nach Osten zog das Hochdruckgebiet NICOLA aus dem Erfassungsgebiet der Berliner Wetterkarte heraus.