Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet NINO

(getauft am 07.04.2014)

 

Ende der ersten Aprilwoche spaltete sich vom Azorenhoch ein Gebiet hohen Luftdrucks ab und wurde am 07.04. in der Prognose für den Folgetag auf den Namen NINO getauft.

So befand sich Hoch NINO am 08.04. mit einem Druck von etwa 1025 hPa wenige Hundert Kilometer nordwestlich der Iberischen Halbinsel und erstreckte sich nach Westen über die Azoren. Im äußersten Nordwesten des spanischen Festlandes zeigte sich bereits der Hochdruckeinfluss, so z.B. in La Coruna, wo die Minimumtemperatur aufgrund von nachlassender Bewölkung und dadurch verstärkter Ausstrahlung bei 9°C lag. Tags zuvor sank die Temperatur durch die noch vorhandene Bewölkung nur auf 14°C. Zusätzlich nahm die Windgeschwindigkeit ab, am Vortag wurde um 06 Uhr UTC, also um 08 Uhr MESZ, noch eine Windgeschwindigkeit von 22 km/h gemessen, an diesem Tag waren es zur selben Zeit nur 4 km/h.

Am 09.04. befand sich die Antizyklone NINO bereits über West- und Teilen Mitteleuropas. Dabei reichte es von Süddeutschland rund 2000 km nach Westen bis über den Atlantik und von Irland bis zu den Pyrenäen. Im Einflussgebiet des Hochs NINO gab es oftmals viel Sonne und nur wenige Wolken, in Toulouse war es sogar wolkenlos. In Luxemburg trat am Morgen durch den Hochdruckeinfluss aber auch Nebel auf. In der Nacht klarte es ebenfalls vielerorts auf und die Temperatur ging zum Teil auf Werte um den Gefrierpunkt zurück. Vereinzelt kam es mit einer Tiefstemperatur von -1°C sogar zu leichtem Frost, wie an der Station Nevers in Frankreich. Außerhalb des Hochs NINO, wie z.B. in Deutschland, traten durch den Einfluss des Tiefs MARIA über Nordeuropa zum Teil Regenschauer auf.

Am Folgetag, dem 10.04. hatte das Hochdruckgebiet NINO aufgrund der umliegenden Tiefdrucksysteme eine weitaus geringere räumliche Ausdehnung. Es reichte von Luxemburg rund 1500 km nach Westen, während sich die Nord-Süd-Ausdehnung nur von Südirland bis zum nördlichen Golf von Biskaya erstreckte. Innerhalb dieses Gebietes sorgte die Antizyklone NINO für teils mildes und freundliches Wetter, wie beispielsweise in London und Paris mit einer Höchsttemperatur von 17°C bzw. 21°C. Verbreitet trat in den Morgenstunden allerdings auch Dunst auf, dies meldeten z.B. Bournemouth, Plymouth, Amsterdam und Rotterdam an diesem Tag. Zwar gliederte sich die Antizyklone NINO im Tagesverlauf langsam wieder an das Azorenhoch an, jedoch hielt sich der Dunst aufgrund der geringen Windgeschwindigkeit, die Werte betrugen 2 bis 7 km/h, auch noch bis zum nächsten Tag.

Bis zum 11.04. schloss sich das Hoch NINO schließlich wieder vollständig an das Azorenhoch an und konnte daher nicht weiter auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden.

 


Geschrieben am 03.06.2014 von Philipp Ball

Berliner Wetterkarte: 09.04.2014

Pate: Tino Schröter