Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
NIVES
(getauft
am 29.03.2009)
Die Geschichte von NIVES begann, als auf
der Rückseite des von Mitteleuropa nordostwärts abziehenden Tiefdruckwirbels
JENS sich ein Hochdruckkeil des Azorenhochs nach Westeuropa richtete. Da sich
dieser den Prognosen nach als selbständiges Hoch abspalten sollte, wurde er
schon am 29.03. auf den Namen NIVES getauft.
Am Folgetag weitete sich der Bodenhochkeil mit
einem maximalen Luftdruck über Sachsen von circa 1026 hPa
bereits über ganz Mittel- und Osteuropa aus. Zunächst jedoch war der
großräumige Luftdruckanstieg am Boden noch überlagert von einem Höhentrog, so
dass es vor allem im Westen Deutschlands zu vereinzelten Schauern kam. In der
eingeflossenen subpolaren Meeresluft gab es dort in der Nacht noch verbreitet
leichten Frost, bevor sich allmählich trockenes und wärmeres Wetter
durchsetzte.
Am 31.03. trennte sich schließlich die
Hochdruckzone NIVES vom Azorenhoch und deckte in den Folgetagen mit zeitweise
zwei Schwerpunkten einen Bereich von den Britischen Inseln bis zum Schwarzen
Meer ab. In der nun ausgeprägten Hochzelle sorgte absinkende Luft für
Wolkenauflösung über weiten Teilen Deutschlands. Nur im Küstenbereich und an
den Alpen hielten sich noch bis zum 02.04. Wolkenfelder, so dass dort die
Tagestemperaturen unter 10°C blieben, während sie sonst überall schon 15°C
überschritten.
Ab dem 02.04. verlagerte sich das Zentrum
der hoch reichenden Antizyklone NIVES über Osteuropa zur Schwarzmeerregion und
schwächte sich dabei allmählich ab. Die Temperaturen erreichten jetzt in
Deutschland schon verbreitet über 20°C (22,5°C in Regensburg), während es an
der Ostsee am Kap Arkona mit 6,2°C trotz anhaltenden
Sonnenscheins kühl blieb. Am wärmsten war es schließlich am 03.04. mit 24,4°C
in Bendorf, an der belgischen Station Kleine Brogel
unweit von Aachen wurde mit 25,2°C sogar der erste Sommertag erreicht.
Am 04.04. hatte das bis zum östlichen
Schwarzen Meer gezogenen Hochdruckgebiet NIVES kaum noch Einfluss auf
Mitteleuropa, wobei von Westen heranwehende feucht-kühle Nordseeluft wieder zu
einer Abkühlung führte. Auf Helgoland wurden um 14 Uhr bei Nebel nur 6,2°C
gemessen, also nur knapp mehr als die 5,8°C Wassertemperatur der Nordsee. Anschließend
gelangte Mitteleuropa erneut unter Hochdruckeinfluss, während NIVES noch eine
Weile über der Kaukasusregion verharrte und schließlich am 06.04. über das
Kaspische Meer aus dem Analysebereich der Berliner Wetterkarte driftete.
Geschrieben am 02.05.2009 von R. Löwenherz
Wetterkarte: 03.04.2009
Pate: Nives Tausend