Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  NOAH

(getauft am 07.10.2006)

 

 

Nach dem erstmaligen Auftauchen auf dem europäischen Wetterkartenausschnitt am 6.10.06 wurde die über dem Ostatlantik bestehende Hochzelle am 7.Oktober 2006 auf den Namen NOAH getauft.

Sie erreichte bereits am darauf folgenden Tag Süddeutschland und brachte kühle Meeresluft mit sich, in der es nachts bei klarem Himmel verbreitet zu Temperaturen unter 5°C kam. Stellenweise (Idar-Oberstein, Roth bei Nürnberg) wurde gar Bodenfrost gemeldet. Im Bereich des Hochzentrums   in Süddeutschland entstanden am Morgen Nebelfelder, die sich stellenweise erst im Laufe des Vormittags wieder auflösten. Abgesehen davon schien aber durchgehend die Sonne und die Temperaturen stiegen auf 15 bis 19°C.

Der Norden Mitteleuropas lag noch in einer westlichen Strömung des Islandsturmwirbels SYLTA, wodurch tiefe Wolkenfelder Norddeutschland überquerten. Mit der Verlagerung NOAHs gen Osten kam es jedoch in der Nacht zum 9.10.2006 zur Winddrehung auf südliche Richtungen und die Wolken verlagerten sich rasch in Richtung Ostsee. So kam es in ganz Deutschland durch nächtliche Ausstrahlung zu Abkühlung der bodennahen Luftschichten und es wurde örtlich leichter Hüttenfrost (Frost in 2m Höhe über Grund) gemeldet, so im Bayerischen Wald (Zwiesel, -0,1°C) und im Erzgebirge (Morgenröthe-Rautenkranz, -1,8°C). In Berlin lagen die Minimaltemperaturen zwischen 1,3 und 8,9°C.

Das Zentrum NOAHs lag am Morgen des 9.10. über Südpolen und verlagerte sich im Laufe der nächsten 24 Stunden nach Ungarn. In dieser Zeit blieb er wetterbestimmend für den Großteil Deutschlands und nach kalter Nacht wurde die 20°C-Marke sowohl in Süddeutschland als auch in Berlin und Brandenburg überschritten. Der äußerste Westen Deutschlands geriet allerdings in der Nacht zum 10.10. vorübergehend in den Einflussbereich des Tiefs SYLTA, wodurch es vor allem am Niederrhein zu zum Teil kräftigem Regen kam.

Am 11.10. lag NOAH bereits über der Ukraine und musste den Einfluss auf das Wetter in Deutschland an Hoch OLAF abgeben, der allerdings ähnlich ruhiges Oktoberwetter mit goldenen Abschnitten brachte. Am 12.10. vereinigte sich NOAH mit eben jenem über Skandinavien befindlichen Hoch OLAF zu einem mächtigen Hochdruckblock. NOAH verschwand somit von den Wetterkarten.

 


Geschrieben am 24.10.2006 von Juliane Büttner

Wetterkarte: 08.10.2006

Pate: Noah Bolliger