Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet NORBERT

(getauft am 16.04.2018)

 

Im Zuge der täglichen Prognosen der Berliner Wetterkarte wurde am 16.04. ein Hochdruckgebiet über Bordeaux, westlich des Tiefs KATHRIN bei München, auf den Namen NORBERT getauft.

Am 17.04., dem Tag, an dem Hoch NORBERT erstmalig analysiert wurde, reichte es mit einem maximalen Druck von ca. 1020 hPa von Bordeaux bis Wien und von Dänemark bis Marseille. In den meisten Teilen Frankreichs gab es so einen sonnigen Tag. Die mittlere Maximaltemperatur für ganz Frankreich lag an diesem Tag bei 21,6°C. In Nimes wurden sogar Werte zwischen 27,3 bis 27,6°C gemessen. In Carpenters gab es die meisten Sonnenstunden an diesem Tag mit 12,7 Stunden. In Deutschland wurden maximal 11,2 Stunden in Hahn gemessen, während es in Mannheim maximale Temperaturen bis 23,7°C gab.

Zum folgenden Tag verlagerte sich Hoch NORBERT nach Osten und befand sich mit über 1030 hPa über Prag. Die Nord-Süd-Ausdehnung reichte von Kopenhagen bis nach Südtirol und die Ost-West-Ausdehnung von den Karpaten bis zur Biskaya. In Deutschland lagen das Temperaturmaximum bei 26,9°C in Freiburg und in Trier schien 13,1 Stunden die Sonne. In Österreich gab es landesweit zwischen 12 und 13 Stunden Sonnenschein, in Innsbruck und Linz z.B. waren es 12,8 Stunden. Die Temperatur stieg um 15 Uhr UTC, also 17 Uhr MESZ, in Dornbirn auf 25,5°C. In der Schweiz wurde in Moleson sogar eine Sonnenscheindauer von 13,1 Stunden gemessen und Basel und Sitten verzeichneten 26,0°C zwischen 14 und 15 Uhr UTC. Auch in Tschechien schien die Sonne landesweit bis zu 13 Stunden, in Pfraumberg sogar 13,3 Stunden. Das Temperaturmaximum wurde mit 24,7°C in Doksany gegen 14 Uhr UTC gemessen.

Am 19.04. befand sich das Zentrum von Tief NORBERT mit einem maximalen Druck von etwa 1030 hPa über Berlin. Das Drucksystem beeinflusste das Wettergeschehen von Trondheim bis nach Rom. In Deutschland wurden durchschnittlich 13 Stunden Sonne erreicht mit einem Maximum von 13,7 Stunden am Kap Arkona. Die mittlere Maximumtemperatur lag an diesem Tag bei 24°C, vereinzelt stieg sie über 28°C an. In Trier z.B. wurde gegen 15 Uhr UTC ein Maximum von 29,3°C erreicht, was fast ein heißer Tag wäre, der nach Definition eine Tagesmaximumtemperatur größer gleich 30°C benötigt. In Polen gab es etwas weniger Sonne mit nur 12 Stunden. Das Maximum wurde auf der Insel Hel mit 13,5 Stunden gemessen. Die Temperatur stieg in Zakopane auf 26,6°C an. In Pardubitz, Tschechien, wurden für diesen Tag 14,1 Sonnenstunden gemessen. Die Tagesmaximumtemperaturen wurden wieder in Doksany verzeichnet, an diesem Tag mit 25,8°C um 15 Uhr UTC.

Am nächsten Tag befand sich das Hochdruckgebiet NORBERT mit dem Zentrum, in dem ein Druck von fast 1030 hPa herrschte, zwischen Berlin und Warschau. Es erstreckte sich von Stockholm bis südlich der Alpen und von Amsterdam bis östlich von Warschau. An diesem Tag lag das Maximum der Sonnenscheindauer auf dem Brocken mit 13,5 Stunden. In Mannheim wurden Temperaturen bis 28,8°C und in Bamberg sogar 29°C registriert. In Polen zeigte sich die Sonne bis zu 14,3 Stunden in Posen und ließ die Temperaturen bis auf 27,3°C in Slubice ansteigen. Nahe der deutsch-polnischen Grenze auf Usedom wurden 27,2°C in Swinemünde gegen 15 Uhr UTC gemessen. Weiter südlich in der Slowakei gab es durchschnittlich 12 Sonnenstunden mit einem Maximum in Poprad von 13,3 Stunden. Die Temperatur stieg in der Slowakei auf 27,4°C in Ziar nad Hronom an.

Zum 21.04. verlagerte sich Hoch NORBERT weiter nach Osten. Das Zentrum befand sich mit einem maximalen Luftdruck von 1025 hPa über den Karpaten. Die räumliche Ausdehnung reichte von Kiew bis Athen und von den Alpen bis Istanbul. Das Hoch NORBERT führte in ganz Rumänien zu einem klaren Himmel und bis zu 13,3 Sonnenstunden in Ocna Sugatag. Die Temperatur stieg um 15 Uhr UTC auf 27,4°C in Botosani. In Serbien war das Hoch NORBERT nicht mehr ganz so intensiv, brachte aber noch 13,8 Sonnenstunden in Werschetz. Die Temperatur stieg aber nur knapp über den Schwellwert für einen Sommertag, welcher mit 25°C definiert ist, so wurden in Negotin gegen 16 Uhr UTC 25,7°C gemessen.

Am darauffolgenden Tag schwächte sich das Hoch NORBERT weiter ab und befand sich mit einem maximalen Luftdruck von ca. 1020 hPa über dem Dinarischen Gebirge. Die Ausdehnung der Antizyklone NORBERT beschränkte sich auf diesen Gebirgszug, da sowohl im Norden, Süden wie auch Westen andere Hochdruckgebiete Hoch NORBERT umkreisten. An diesem Tag erreichten die Temperaturmaxima im Mittel über ganz Albanien 24,2°C mit einem Maximum von 26,4°C um 15 Uhr UTC in Kukes. In Griechenland war der Tag nicht mehr ganz so sonnenreich und es gab maximal 12,6 Stunden Sonne in Zakynthos. Die Temperaturen stiegen aber noch bis zu 27,5°C in Larissa und 27,7°C in Lamia an.

Die vielen benachbarten Hochdruckgebiete führten bis zum folgenden Tag dazu, dass keine klaren Hochdruckzentren mehr identifiziert werden konnten und das Hoch NORBERT nicht mehr namentlich auf der Berliner Wetterkarte verzeichnet wurde.