Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  NORIS

(getauft am 16.11.2008)

 

Als sich am 16.11.2008 der Einfluss eines Ablegers des weit nach Norden verschobenen Azorenhochs abzeichnete, wurde dieser auf den Namen NORIS getauft. Ein Keil der Hochzelle richtete sich bereits am Tag der Taufe von der Bretagne bis in den Alpenraum, wodurch sich auf der Alpensüdseite mit Südwinden sonnige Bedingungen einstellten. Diese Zone mit freundlichem Wetter erstreckte sich bis zur Iberischen Halbinsel, wohingegen in Frankreich mit überwiegend westlichen bis nördlichen Winden noch recht feuchte Luftmassen herantransportiert wurden, die zu zahlreichen und teils zähen Nebel- und Hochnebelfeldern führten.

Am Folgetag spaltete die Warmfront des Atlantiktiefs FRAUKE die Antizyklone, so dass sich das Hoch NORIS als eigenständiger Ableger mit einem Kerndruck von rund 1036 hPa über England herausbildete. Nachdem die Kaltfront des Tiefs DOREEN deutschlandweit für Abkühlung sorgte, wurden die Schichtungsverhältnisse im Zuge der östlichen Verlagerung des Hochs wieder stabilisiert, so dass die Schaueraktivität zunehmend nachließ und sich hier und da auch wieder die Sonne blicken konnte. So stiegen die Höchsttemperaturen in Norddeutschland wieder auf 6 bis 8°C an. Aufgrund aufklarender Bewölkung gab es allerdings nachts zuvor in Quickborn beispielsweise Luftfrost bei -2,4°C.

Infolge der rasch nachrückenden atlantischen Tiefausläufer hatte des Hoch NORIS zum 18.11.2008 Deutschland schon wieder verlassen und lag mit einem Kerndruck von nur noch etwa 1027 hPa bei Bulgarien. Trotz Wolkenaufzugs blieb es tagsüber zumindest in der Osthälfte Deutschlands überwiegend trocken, wobei sich jedoch nur noch selten die Sonne durchsetzen konnte. Dabei verharrten die Temperaturen exemplarisch im Raum München bei 4°C. An der Südflanke des Hochs stiegen die Temperaturen bei leicht bewölktem Himmel auf bis zu 15°C in Dubrovnik an der kroatischen Mittelmeerküste.

In der Folge verlagerte sich das Hoch NORIS unter Abschwächung weiter zur Krim. Bei teils nebligen häufig aber auch sonnigen Verhältnissen stiegen die Temperaturen bei schwachwindigen Bedingungen in am 19.11.2008 in Odessa bis knapp 10°C an. Etwa 450 km weiter nördlich kündigten ankommende Tiefausläufer bereits den kommenden Wetterumschwung an. Dabei regnete es in Kiew bei bedecktem Himmel und mageren 3°C. Das Hoch NORIS hatte sich tags darauf bereits vollständig aufgelöst und verschwand somit wieder von der Berliner Wetterkarte.


Geschrieben am 18.12.2008 von Robert Hausen

Wetterkarte: 17.11.2008

Pate: Norisbank GmbH