Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
NOTBURGA
(getauft am 12.04.2013)
Über dem
mittleren Nordatlantik bildete sich am 12.04. in der mittleren Troposphäre,
einer Höhe von ca. 5,5 km ein Höhenhoch aus, welches sich in der Folge bis zum
Boden durchsetzen sollte. Daher wurde es noch am selben Tag in der Prognose für
den nächsten Tag auf den Namen NOTBURGA getauft.
Auf der
Bodenwetterkarte für die Nacht zum 13.04. hatte Hoch NOTBURGA einen Kerndruck
von 1020 hPa und lag mit dem Zentrum nördlich über Marseille. Bis zum Mittag
des 13.04. hatte sich das Hoch NOTBURGA leicht verstärkt und nach Nordosten
verlagert. Es lag am Mittag um 14 Uhr MESZ mit seinem Zentrum über dem
Südwesten Deutschlands. Der Einflussbereich erstreckte sich über den Süden
Deutschlands und dem östlichen Frankreich. Das Hoch NOTBURGA brachte mildes
Frühlingswetter mit sich. In Stuttgart und München schien bei jeweils knapp
unter 15°C etwas über 7 Stunden lang die Sonne. An den Küsten blieb es mit 7,7°C
in Hamburg und 8,6°C im mecklenburgischen Barth etwas kühler.
In der Nacht zum
14.04. hatte sich die Antizyklone NOTBURGA auf einen Druck von 1025 hPa
verstärkt und ihr Einflussbereich reichte von der Ostsee bis übers Mittelmeer.
Dabei sorgte das Hoch in ganz Deutschland für angenehm milde, teils sogar fast
frühsommerliche Temperaturen. Da nun auch der Norden Deutschlands unter dem
Einfluss von Hoch NOTBURGA stand, nahm dort schon am Vorabend die
Schauertätigkeit ab und es kam zu Wolkenauflösung durch absinkende Luftmassen
innerhalb des Hochs. Dies hatte in der Nacht jedoch die Folge, dass sich die
eingeflossene Meeresluft subpolaren Ursprungs über Norddeutschland auf Werte
bis zum Gefrierpunkt abkühlte, stellenweise kam es sogar zu Bodenfrost. Am
kältesten war es in dieser Nacht Barth mit -1,4°C, aber auch Lübeck meldete mit
-0,5°C leichten Frost. Im Gegensatz dazu stieg die Höchsttemperatur am Tage wieder
um etwa 15 Grad im Vergleich zur Minimumtemperatur in der Nacht an. In Barth
stieg die Temperatur sogar auf 17,2°C an, was einen Temperaturunterschied von
über 18 Grad bedeutete. Auch in Hamburg war es im Vergleich zum Vortag mit 16,8°C
deutlich wärmer. Im Süden Deutschlands wurden sogar Werte von über 20°C
registriert. Am wärmsten war es an diesem Tag in Lahr im Schwarzwald, wo mit
26,2°C der erste Sommertag des Jahres registriert wurde. Ein Sommertag bedeutet,
dass die Tageshöchsttemperatur von 25°C erreicht oder überschritten wird.
Während die Temperatur im gesamten Bundesgebiet einheitliche Werte von 15 bis
26°C erreichte, fiel die Sonnenscheindauer sehr unterschiedlich aus. So schien
sie teils bis zu 12 Stunden, wie zum Beispiel in Angermünde, wohingegen sie mancherorts
gar nicht schien, wie in Bremerhaven.
Bis zur nächsten
Nacht verlagerte sich das Hoch NOTBURGA weiter nach Osten und lag am 15.04.
über Polen und Teilen des Baltikums. Dabei war der Kerndruck auf 1030 hPa
angestiegen und der Einflussbereich reichte an diesem Tag von Sizilien, über
Südostdeutschland bis nach Russland. Durch die eingeflossene Luft subtropischen
Ursprungs sanken die Temperaturen vielerorts nicht unter 10°C. Die mildeste
Minimumtemperatur meldete Essen mit 15,5°C. Auch am Tage stieg die Temperatur weiter
an, so wurden nun auch im Norden Deutschlands Maximaltemperaturen von über 20°C
registriert. In Braunschweig wurden sogar 25,1°C gemessen, der wärmste Ort war aber
Mannheim mit 26,1°C. Auch die Sonnenstunden fielen an diesem Tag allgemein
höher aus, sie lagen zwischen 5 und 12 Stunden.
In der nächsten
Nacht zum 16.04. konnte das Hoch NOTBURGA, das Deutschland nach dem lang anhaltenden
Winter die frühlingshaft warmen Temperaturen brachte, nicht mehr auf der
Bodenwetterkarte verzeichnet werden, da es sich mit einem ausgeprägten Hoch
über Russland verband.
Geschrieben von Maria Frädrich
Berliner Wetterkarte: 15.04.2013
Pate: Jürgen Bodner