Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  OFRA

(getauft am 26.04.2005)

 

 

OFRA entwickelte sich aus einem nach Spanien gerichteten Ableger des Azorenhochs und wurde am 26.04.2005 getauft, als sich im Bereich der Pyrenäen ein eigenständiges Zentrum bildete.

An diesem Tag hatte OFRA einen Kerndruck von etwa 1020hPa und sorgte im westlichen Mittelmeer verbreitet für fast wolkenlosen Himmel. Am nächsten Tag hatte sich OFRA in zwei Teilhochdruckgebiete auf gespalten, wobei das westliche über den Pyrenäen verharrte während das andere sich über Norditalien bildete. Bemerkenswert sind auch die Einflüsse der Wassertemperatur auf die Tageshöchsttemperatur. So wurde am 26.04. im spanischen Binnenland häufig ein Maximum von mehr als 25°C gemessen [z.B. Evora 27,0°C oder Zaragoza 27,2°C], an den Küsten dagegen sorgte das nur etwa 17°C warme Mittelmeer für Maxima, die um etwa 20°C lagen [z.B. Barcelona 19,9°C oder Valencia 20,4°C].

Bis zum 28.04.2005 hatte sich OFRA dann doch recht rasch nach Süddeutschland verlagert, der Einfluss von ihr war in ganz Deutschland spürbar. So war auch die Nacht zum 29.04.2005 meist wolkenfrei und vor allem nordöstlich der Elbe kam es dabei zu Frost in Bodennähe. Örtlich aber auch in der Messhöhe der Wetterhütten von 2m über Grund, so z. B. in Baruth mit -0,1°C oder Coschen mit -0,5°C. Im Tagesverlauf des 29.04.2005 verlagerte sich OFRA dann weiter in Richtung Ostsee und war zur Mittagszeit nur noch im Osten wetterbestimmend. Der Kerndruck lag zu diesem Zeitpunkt bei mehr als 1025hPa.

In den nächsten beiden Tagen begann sich OFRA über Polen und die Slowakei langsam wieder zum östlichen Mittelmeer zurückzuziehen. Auf diesem Weg sorgte sie in den betroffen Regionen verbreitet für wolkenlose Himmelsansichten und in den Bergen war eine gute Fernsicht möglich. Der Kerndruck schwächte sich auch ein wenig auf nun wieder 1020hPa ab. Die Temperaturen hingegen sanken nachts vor allem in Ungarn und dem angrenzenden Serbien und Rumänien wieder mehr ab. So wurde am 29.04.2005 in Belgrad noch ein Minimum von 10°C gemessen, am 01.05.2005 lag es bei knapp unter 7°C.

In den Folgenden Tagen verlagerte sich OFRA ganz langsam über das Mittelmeer nach Süden und lag am 03.05.2005 im Bereich der Syrten vor Libyen. Die Folge dieser Position war, dass es in weiten Teilen des Mittelmeeres kaum Wolken gab. OFRA ging nun langsam in dem Saharahoch auf und verschwand somit am 05.05.2005 in Libyen liegend von den Wetterkarten.


Geschrieben am 19.05.2005 von Ingmar Behrendt

Wetterkarte: 28.04.2005

Pate: Francesca und Olaf Mölders