Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet OLAF
(getauft am 25.11.2008)
Am Dienstag, den 25.11. bildete sich über Mitteleuropa
hinter dem nach Osten abziehenden und sich auflösenden Tief JENNY das
Hochdruckgebiet OLAF.
Am Folgetag war es erstmalig, über dem Gebiet des
Oberrheins gelegen, auf der Berliner Wetterkarte zu entdecken. Da kurz zuvor
mit einer nördlichen Strömung arktische Kaltluft nach Mitteleuropa strömte und
diese sich im windschwachen Bereich beruhigte, kam es in der Nacht verbreitet
zu mäßigem, im Allgäu örtlich auch zu strengem Frost mit Tiefstwerten von unter
-10°C.
Die Hochdruckzelle OLAF zog tags darauf mit seinem
Zentrum allmählich weiter über die Alpen Richtung Balkan. Mit einem Kerndruck
von knapp 1030 hPa bescherte es vor allem dem süddeutschen Raum sonnige, wenn
auch recht kühle Stunden. In der Nordhälfte Deutschlands waren schon die
milderen Temperaturen in Verbindung mit leichtem Regen als Vorboten des vor der
Norwegischen Küste gelegenen Tiefs MAIKE angekommen.
Hoch OLAF verlagerte sich daraufhin am 28.11. unter
leichter Abschwächung nach Osten, konnte aber seinen Einflussbereich dann dort
weiter ausdehnen und beruhigte das Wetter in den Gebieten zwischen den Alpen, Kreta
und Südwestrussland.
Mit Hilfe der sich über dem Balkan intensivierenden
Höhenströmung schoben die Tiefdruckgebiete das Hoch OLAF bis zum 29.11. weiter
zum Russischen Kernland. Die Reste des Tiefs KATESA, das in den Tagen zuvor
über den Mittelmeerraum gezogen war und nun von der Türkei über den Kaukasus
bis zum Kaspischen Meer reichte, störten dabei nicht.
Im Gegenteil, da Hoch OLAF nun wieder am rechten
Ausgang des Jetstreams, einem Starkwindband in der Höhe, lag und dieser Bereich
grundsätzlich zur Entwicklung und Verstärkung eines Hochdruckgebietes auf der
Nordhalbkugel beiträgt, erhöhte es seinen Kerndruck zusehends. Diese
Intensivierung führte jedoch nicht zwangsweise zu mehr Sonnenschein, vor allem
nicht im Winterhalbjahr. So bildeten sich im windschwachen Einflussbereich des
Hochs zahlreiche Nebel- und Hochnebelfelder aus.
Am 30.11. lag das Hochdruckgebiet OLAF weiter
nordöstlich im Bereich des Ural-Flusses südlich des gleichnamigen Gebirges.
Dies war zudem der letzte eigenständige Tag, denn zum Montag, den 01.12. hatte
es sich schon an das stärkere Sibirienhoch angegliedert und erschien namentlich
nicht mehr auf dem europäischen Ausschnitt der Berliner Wetterkarte.
Geschrieben am 13.01.2009 von Andreas Blei
Wetterkarte: 27.11.2008
Pate: Olaf Jansen