Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet ORANIA
(getauft am 22.03.2007)
Durch das Einsickern
von polarer Kaltluft ins nördliche Skandinavien kam es am nördlichen Finnischen
Meerbusen zur Herausbildung einer neuen eigenständigen Hochdruckzelle. Diese
wurde am 22.03. in der Berliner Wetterkarte auf dem Namen ORANIA getauft, ihr
Kerndruck lag bei etwa 1020 hPa. Sie wurde von drei
Tiefdruckgebieten umgeben, welche über Ostgrönland, Nordpolen und der Karasee lagen.
In den Folgetagen blieb
ORANIA stationär und verstärkte sich auf 1040 hPa.
Dadurch dehnte sie ihre Wetterwirksamkeit stetig auf ein größeres Gebiet aus.
Ab dem 25.03. kam erst Deutschland und nachfolgend ganz Mittel- und Westeuropa
in den Genuss von sonnigem und trockenem Hochdruckwetter. In Deutschland kam es
zu einem Temperaturanstieg um 5 bis 10°C auf durchschnittlich 15°C. Am 26.03.
gab es sogar bis 19°C im Südwesten Deutschlands und mit knapp 12 Stunden die
maximal mögliche Sonnenscheindauer für diesen Zeitpunkt des Jahres.
In den folgenden
drei Tagen zog ORANIA unter Abschwächung mit ihrem Zentrum nach Osten zur
nordöstlichen Ukraine hin. Damit büßte sie ihren Wettereinfluss von Westen her
bis nach Polen ein. Jetzt konnten Tiefausläufer vom Atlantik auf den Kontinent
übergreifen. Nun kamen nur noch die Osteuropäer auf ihre Schönwetterkosten. So
gab es am 29.3. in Moskau eine Höchsttemperatur von 17°C bei Windstille und
wolkenlosen Himmel. Dies sind 9°C mehr als im Durchschnitt an einem 29.3. Auch
Wolgograd lag mit 14°C weit über den normalen Temperaturen für diesen Tag.
Am 1.4. konnte
ORANIA nicht mehr im Ausschnitt der Berliner Wetterkarte analysiert werden. Das
Hoch war nun so weit ostwärts gezogen, dass es von der Berliner Wetterkarte
nicht mehr erfasst wurde. Die Region östlich des Urals lag jedoch noch einige
Tage im Einflussgebiet des sich nun auflösenden Hochs.
Geschrieben am 21.05. 2007 von Jürgen
Püschel
Wetterkarte: 27.3. 2007
Pate: Verena Klimke