Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet OTTILIA
(getauft am 04.04.2009)
Am 04.04. konnte sich über dem Atlantik eine
Hochdruckzelle aus dem Azorenhoch entwickeln, die auf den Namen OTTILIA getauft
wurde. Zu der Zeit lag der Kerndruck bei etwa 1027 hPa. OTTILIA dehnte sich mit
ihrem Kerngebiet rasch in nordwestliche Richtung aus, so dass sie in der Nacht
zum 05.04. über der Biskaya lag und zunehmend Einfluss auf das Wettergeschehen
in Mitteleuropa nahm.
Demnach sorgte OTTILIA zunächst über der Iberischen
Halbinsel und Westfrankreich für sonniges und warmes Wetter, während
insbesondere der Osten Deutschlands noch unter dem Einfluss des Tiefdruckgebietes
LEIF lag und die Sonne aufgrund des trüben Himmels in Berlin lediglich etwas
über vier Stunden bei Höchsttemperaturen zwischen 14,2 und 14,8°C schien.
Am Mittag des 05.04. lag OTTILIA mit ihrem Kern
über der Nordseeinsel Helgoland, wobei der Kerndruck kaum verändert rund 1025
hPa betrug. Da sich absinkende Luftmassen innerhalb eines Hochdruckgebietes
sehr schnell erwärmen und austrocknen, war meist strahlend blauer Himmel die Folge.
Demzufolge betrug die Sonnenscheindauer auf Helgoland 11,3 Stunden.
OTTILIA war aber keineswegs eine stationäre
Hochdruckzelle, sondern wanderte mir ihrem Kern rasch weiter in östliche Richtung
und lag am 06.04. bereits über Polen. Dadurch gelangte vor allem der Osten
Deutschlands in ihren Einflussbereich. Das Sonnenscheinmaximum wurde mit 11,7
Stunden auf Rügen erreicht, aber auch die Berliner konnten sich über knapp 11
Stunden Sonne freuen. Auf der Rückseite von OTTILIA strömten warme Luftmassen
aus Süden nach Deutschland, wodurch allgemein die Temperaturen ansteigen
konnten. Am 06.04. lagen die Maxima bei knapp über 23°C im Westen Deutschlands
sowie im Oberrheingraben. Am Folgetag stiegen die Temperaturen sogar vermehrt
über 23°C an, so auch in Potsdam (23,4°C) und Berlin-Dahlem (23,1°C).
OTTILIA wurde zu diesem Zeitpunkt durch die
Ausläufer des Tiefs MICHAEL nach Norden verdrängt. Dabei geriet es über
Weißrussland angekommen auf die Vorderseite eines weiteren Tiefausläufers.
Durch die initiierten Hebungsprozesse schwächte sich das Hoch OTTILIA immer
mehr ab und löste sich schließlich zum 08.04. gänzlich auf.
Geschrieben
am 28.04.2009 von Dennis Dalter
Wetterkarte:
06.04.2009
Pate:
Margarete Klüber