Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet OTTO
(getauft
am 19.05.2008)
Am 19.05. konnte über der Ostküste
Grönlands die Bildung eines neuen Hochdruckgebietes beobachtet werden, es wurde
auf den Namen OTTO getauft. Schon am folgenden Tag konnte es einen Ableger über
der Nordsee bilden, der fortan als OTTO II bezeichnet wurde und auch schnell
Einfluss auf das Wettergeschehen in Mitteleuropa nahm.
In Verbindung mit einem schwachen Bodentief
über Skandinavien wurde mit einer nördlichen Strömung kalte Luft polaren Ursprungs
nach Deutschland geführt. Zwar stiegen tagsüber die Werte bei zeitweiligem
Sonnenschein auf 14 bis 18°C an, doch konnte in der Nacht bei teils klarem
Himmel Frost registriert werden. Barth südlich des Darßes,
Quickborn und Itzehoe sowie Fassberg in der Lüneburger Heide meldeten jeweils
Minima von -1°C. Selbst am Flughafen in Berlin-Tempelhof wurde mit -2°C
leichter Bodenfrost gemessen.
Auch in den folgenden Tagen blieb Hoch OTTO
II vor allem für die Mitte und den Norden Deutschlands wetterbestimmend.
Während hier die Sonne bei einem meist wolkenarmen Himmel zwischen 10 und 15
Stunden je Tag schien, wurde der Süden mit Ausläufern des Mittelmeertiefs EVI versorgt.
In der einströmenden trockenen, aber verhältnismäßig kühlen Luftmasse stiegen
die Temperaturen trotz des Sonnenscheins aber weiter nur auf Werte zwischen 15
und 19°C.
Ab dem 25.05. zog sich der Keil von Hoch
OTTO wieder zurück zum eigentlichen Kern, so dass der Einfluss auf das Wetter
in Deutschland zunehmend abnahm. Hier übernahm nun das Tief FEI die Regie, Hoch
OTTO sorgte nun vor allem von Schottland bis nach Norwegen für ruhiges und
trockenes Wetter. Etwa ab dem 28.05. konnte es sich noch einmal mit einem
zweiten Kern bis nach Polen ausweiten. Durch ein nach Osten voranschreitendes
Tief wurde es schließlich langsam abgedrängt und verlagerte sich bis zum 03.06.
bis zum Schwarzen Meer. Dort konnte das Hoch OTTO am Folgetag zum letzten Mal
in den Wetterkarten analysiert werden.
Geschrieben am 09.06.2008 von Norbert Rupsch
Wetterkarte:
Pate: Dr. Helmut Otto Bayer