Lebensgeschichte


Hochdruckgebiet OXANA

(getauft am 18.04.2013)


Mitte April entstand über dem westlichen Nordatlantik ein Hochdruckgebiet, welches ostwärts zog und am 18.04. in der Prognose für den Folgetag auf den Namen OXANA getauft wurde.

Das sich im weiteren Verlauf unter Intensivierung horizontal ausdehnende, und ostwärts verlagernde Hoch wurde am nächsten Tag um 00 Uhr UTC, das entspricht 02 Uhr MESZ, somit erstmals auf der Berliner Wetterkarte erwähnt. Die mit ihrem Zentrum über dem östlichen Nordatlantik gelegene Antizyklone OXANA wies zu diesem Zeitpunkt einen Kerndruck von etwa 1034 hPa auf, was der höchste ihrer Lebenszeit war. Ihr Einflussbereich reichte bereits bis Irland, Westfrankreich und Portugal und dort sank die Temperatur bei leichter Bewölkung beispielsweise in Rotterdam auf 0°C, in Brüssel auf 1°C, in Dublin auf 2°C und in Bordeaux auf 5°C. In den weiter südwestlich gelegenen Städten La Coruna und Porto lag die Tiefsttemperatur bei 8 bis 10°C. Tagsüber stieg die Temperatur dort auf Werte von 11 bis 14°C. In Spanien und Portugal wurden sogar verbreitet über 20°C gemessen.

In der Nacht zum 20.04. lag der Schwerpunkt des Hochdruckgebietes OXANA über dem Ärmelkanal. Die horizontale Ausdehnung reichte an diesem Tag von den Azoren über Spanien bis nach Dänemark und Irland. In Deutschland bestimmte das Hoch OXANA nur im Norden den Wetterablauf. In seinem Bereich hatte sich dort subpolare Luft durchgesetzt, in der trotz anhaltenden Sonnenscheins die Temperatur durchweg unter 15°C blieb. Meist wurden nur Werte um 12°C erreicht.

Das Bodenhoch OXANA zog im weiteren Verlauf recht schnell mit seinem Schwerpunkt von den Britischen Inseln nordostwärts und lag am 21.04. um 00 Uhr UTC leicht abgeschwächt über der östlichen Ostsee. Der Einfluss des Hochs reichte von Südfinnland bis Südpolen und von Weißrussland bis Portugal. Im Norddeutschen Tiefland und auch in Holland sank in der klaren Nacht die Temperatur durchweg unter 5°C, dabei gab es verbreitet leichten Frost. Am kältesten wurde es in Barth mit -2,8°C, aber auch in Dörnick in der Holsteinischen Schweiz bei Plön wurden -1,5°C gemessen. Südlich von Berlin, in Baruth wurde es mit -1,6°C ebenfalls recht kalt. Am Tag wurden 11 bis 15°C erreicht.

Am 22.04. lag das ausgedehnte und sich weiter abschwächende Hochdruckgebiet OXANA mit seinem Schwerpunkt über Estland, wodurch es seinen Einfluss auf Zentraleuropa verlor. Sein Einflussbereich erstreckte sich nun von Südschweden bis zum Schwarzen Meer und von Polen bis nach Nordwestrussland. Vom Baltikum wurden nächtliche Minima um -3°C gemeldet. In Warschau, Kiew und Moskau wurden 2 bis 5°C registriert.

Die lang gestreckte, schmale Hochdruckzone OXANA erstreckte sich am 23.04. um 00 Uhr UTC mit einem Kerndruck von etwas mehr als 1020 hPa von der russischen Doppelinsel Nowaja Semlja bis zum östlichen Mittelmeer und von der Ukraine bis zum Raum Moskau. Bei vielerorts klarem Himmel, teils auch leichter Bewölkung, lag die Temperatur zu diesem Zeitpunkt auf Nowaja Semlja bei -7°C und in Moskau bei -3°C. Im weiter südlich gelegenen Kiew, Warschau und Bukarest wurden dagegen um 8°C gemessen.

Am 24.04. lag das aufgrund des herannahenden Tiefdrucksystems PETER weiter an horizontaler Ausdehnung verlierende Hochdruckgebiet OXANA über dem Nordwesten Russlands und verlor nun auch den Einfluss auf Osteuropa. Der Kerndruck von knapp 1020 hPa verdeutlichte die abnehmende Intensität und den zunehmenden Tiefdruckeinfluss.

Am Folgetag lag die sich weiter in Auflösung befindende Antizyklone OXANA mit ihrem Schwerpunkt über der Karasee, bevor sie am 26.04. aus dem Analysebereich der Berliner Wetterkarte verschwand.

 


Geschrieben von Jasmin Holzapfel

Berliner Wetterkarte: 20.04.2013

Pate: Michael Skurt