Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
PEER
(getauft
am 31.05.2008)
Am Samstag, den 31.05.2008 bildete sich
über dem mittleren Nordatlantik ein Hochdruckgebiet, welches auf den Namen PEER
getauft wurde. Hochdruckgebiete sind großräumige Gebiete, in denen Luft aus
höheren Schichten der Atmosphäre in tiefere, bodennahe Schichten absinkt. In
der Meteorologie spricht man daher auch von Absinkbereichen. Diese Bereiche
werden nicht selten über 1.000 km² groß. Meistens gehen Hochdruckgebiete mit
schönem Wetter einher, dies ist jedoch nicht immer der Fall. Hochdruckgebiete
werden auch als Antizyklonen bezeichnet.
An diesem Samstag verlagerte sich das
Zentrum von PEER etwas nach Osten. Am Sonntag, den 01.06.2008 war Hoch PEER mit
seinem Zentrum über Großbritannien angelangt. Die Höchsttemperaturen lagen dort
zwischen 14 und 19°C. Die Antizyklone verlagerte sich im Laufe dieses Tages
weiter nach Nordosten bis in das Nordmeergebiet vor die Westküste Norwegens. Am
Montag, den 02.06.2008 bestimmte PEER vor allem den Wetterablauf über Norwegen.
Die Wetterstation in Oslo meldete eine Höchsttemperatur von 26°C.
Am Dienstag, den 03.06.2008 erweiterte das
Hoch seinen Einfluss auf das Wetter in gesamt
Nordeuropa, auch Schweden und Finnland lagen jetzt im Hochdruckbereich. In Bergen
(Norwegen) wurden 27°C gemessen und in Göteborg (Schweden) sogar 28°C, außerdem
blieb es im gesamten skandinavischen Raum niederschlagsfrei. Am Mittwoch, den
04.06.2008 bestimmte PEER in einem großen Bereich, welcher sich von Skandinavien
bis nach Norddeutschland sowie den äußersten Nordwesten Russlands erstreckte,
den Wetterablauf. In Norddeutschland floss am Rande dieser Zone von der Ostsee
her kühlere Luft ein.
Am Folgetag spaltete ein nordatlantischer
Tiefdruckwirbel die Hochdruckzone PEER in zwei eigenständige Hochzellen auf. Während
PEER I sich nun über der Region Grönland-Island befand, lag PEER II über Südskandinavien.
Die Wetterstation in Örnsköldsvik (Schweden)
registrierte dabei eine Höchsttemperatur von 31,1°C. In Finnland kam es zu
bemerkenswerten Temperaturgegensätzen. In Lappland wurden beispielsweise nur
Temperaturen um 10°C gemeldet, während in anderen Regionen verbreitet um 28°C
gemessen wurden. Ursachen hierfür: Im Norden Finnlands setzte sich Luft
arktischen Ursprungs durch. Norddeutschland profitierte von der Lage des Hochs
PEER II und meldete gebietsweise über 15 Stunden Sonnenschein. Auch die Temperatur
stieg auf bis zu 26°C an, in Süddeutschland hingegen nur auf 16°C.
Bis zum 07.06.2008 änderte sich an dieser Wetterlage nur wenig. Erst am Sonntag, den 08.06.2008 verlagerte sich PEER II mit seinem Zentrum nach Nordrussland. Am darauf folgenden Montag verschwand PEER II aus dem Einzugsgebiet der Berliner Wetterkarte, während sich PEER I, mit Kern über Spitzbergen, noch bis zum 11.06.2008 halten konnte. Im Tagesverlauf des Mittwochs löste sich aber schließlich auch PEER I auf.
Geschrieben am 25.06.2008 von Ronny Büttner
Wetterkarte: 05.06.2008
Pate: Peer Witten