Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet PEGGY
(getauft am 09.04.2009)
Im Sommer liegen die Hochdruckgebiete
bevorzugt in den subtropischen bis mittleren Breiten, die Tiefs nehmen meist
eine Zugbahn über den Norden Europas. Vom leichten Hochdruckeinfluss ausgehend,
der sich bereits über weiten Teilen Südeuropas ausgebreitet hatte, bildete sich
am 09. April 2009 ein kleiner Keil über Deutschland aus.
Dieser Keil wurde am Folgetag, als er sich
mit seinem Zentrum über der südlichen Ostsee zu einem eigenständigen Hochdruckgebiet
entwickelt hatte, auf den Namen PEGGY getauft. Die Zelle hatte einen Kerndruck
von etwa 1019 hPa. Obwohl dies kein besonders hoher Wert ist, lösten sich über
weiten Teilen Mitteleuropas die Wolken fortschreitend auf. Das war allerdings
nicht nur dem Absinken im Hoch, sondern auch der nun advehierten Luft zu
verdanken, die mit einer südöstlichen Strömung über keine weitere Feuchtequelle
geführt wurde und deshalb recht trocken war.
So wurde am gleichen Tag in weiten Teilen
Deutschlands nahezu die astronomisch maximal mögliche Sonnenscheindauer mit bis
zu 13 Sonnenstunden beispielsweise auf Kap Arkona (Rügen) erreicht. Bei
Höchstwerten von gebietsweise 22 bis 24°C, entlang des Rheins örtlich bis zu
26°C wurde gebietsweise ein Sommertag (≥ 25,0°C) registriert.
Da Hoch PEGGY am folgenden Samstag, den
11.04.2009 zunächst Richtung Norden nach Schweden zog, konnte sich zumindest
entlang der Benelux-Grenzen eine leichte Störung bemerkbar machen. Das sonnige
und warme Wetter vom Vortag setzte sich im Großteil Mitteleuropas fort, nur im
äußersten Westen Deutschlands gab es örtlich Schauer.
Am 12.04.09 verschärften sich die
Gegensätze. Während der äußerste Westen und Südwesten kaum mit Sonne bedacht
wurde, in Köln gab es lediglich wenige Minuten Sonnenschein, nahm mit jedem
Kilometer nach Osten der freundliche Wettercharakter zu. Schon östlich einer
Linie Bremerhaven-Kassel-Innsbruck gab es durchweg über 10 Sonnenstunden.
Trotzdem blieb auch in der Westhälfte
Deutschlands die Temperatur mit knapp 20°C angenehm. Ansonsten war es mit 20
bis 25°C erneut recht warm, lediglich an den Küsten blieb es bei Seewind wegen
des noch kühlen Wassers teils bei einstelligen Höchstwerten.
Das Hoch PEGGY selbst hatte sich unter
Abschwächung mit seinem Kern schon wieder zurück über die Ostsee verlagert. Von
Westen näherten sich die Ausläufer des Tiefs OLLIE, die dazu führten, dass PEGGY
am 13.04.2009 letztmalig auf der Berliner Wetterkarte erschien.
Geschrieben am 18.05.2009 von Andreas Blei
Wetterkarte: 11.04.2009
Pate: Peggy Schumacher