Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet PEGGY
(getauft am 28.03.2007)
Als sich über dem Ostatlantik
ein Kaltlufttropfen nach Süden verlagerte, entstand auf seiner Rückseite ein
Hochdruckgebiet, welches in der Vorhersagekarte für den 29.03.2007 auf den
Namen PEGGY getauft wurde. Nachfolgend zog PEGGY Richtung Schottland. Da sich ihr
Kerndruck verstärkte, konnte sie ihr Hoheitsgebiet vergrößern. Ab dem 31.3.
erreichte ihr Einfluss schon den Norden Deutschlands und weitete sich ab dem 2.4.
auf ganz Mittel- und Westeuropa aus. Ihr Kerndruck betrug nun schon 1040hPa,
womit sie sich zu einem blockierenden Hoch entwickeln konnte. Durch ihre Lage
über Irland und ihrer Ausgeprägtheit auch in der Höhe zwang sie die auf Europa
auflaufenden Tiefdrucksysteme nach Süden und Norden auszuweichen.
Am 2.4. kam es bei
sonnigem Wetter zu Tageshöchsttemperaturen von verbreitet über 16°C in
Deutschland. In Holzdorf (Altmark) wurden sogar 20,1°C gemessen. Die
Tagesamplitude der Temperatur war enorm: In der trockenen und winschwachen Wetterphase
gab es vielerorts Bodenfrost.
In den folgenden
Tagen verlagerte sich PEGGY südwestwärts nach Irland
und schwächte sich dabei etwas ab. Ihr Einflussgebiet reichte aber dennoch von
den Britischen Inseln über Westeuropa bis nach Süddeutschland hinein. Als PEGGY
am 9.4. über dem Ostatlantik ankam und schwächelte,
schien ein Ende der sonnigen Zeit in Sicht. In den Folgetagen entwickelte sich jedoch
ein stark ausgeprägtes Höhenhoch über dem Ärmelkanal und gab PEGGY neue Kraft.
Mit der Höhenströmung zog sie ostwärts nach Dänemark. So gab es über die
Osterfeiertage im Süden mit 47 Stunden die fast maximal mögliche Sonnenausbeute
für diesen Jahresabschnitt.
Anschließend
stellte sich eine Omega-Wetterlage ein. Sie ist nach dem griechischen
Buchstaben Omega benannt und bedeutet, dass ein Hoch über Mitteleuropa (PEGGY
über der südlichen Ostsee) durch zwei Tiefs über West- und Osteuropa flankiert
wird. Sie bringt eine stabile Wetterlage für das betreffende Gebiet. Dadurch
blieb es bis zum 16.4. in Mitteleuropa extrem mild, sonnig und trocken. Zum
Höhepunkt der Hitzewelle gab es am 14.4. in Köln-Bonn 29°C. Auch auf den
Ostfriesischen Inseln erreichten die Höchstwerte über 25°C. Dies war unter
anderem durch eine positive Wassertemperaturanomalie der Nordsee möglich.
Ab dem 16.4.
wanderte PEGGY unter Abschwächung nach Osten in Richtung Ukraine. Nun
beeinflusste sie ein Gebiet von Nordrussland bis zum östlichen Mittelmeer.
Dabei gab es in Minsk eine Höchsttemperatur von 21°C und damit 9K mehr als
normal. Bis zum 20.4. konnte man den Weg von PEGGY auf der Berliner Wetterkarte
verfolgen. Danach war sie nicht mehr erkennbar, da ihr Zentrum weit östlich des
Urals angelangt war.
Geschrieben am 23.05.2007 von Jürgen
Püschel
Wetterkarte: 14.04.2007
Pate: Uwe Beier