Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet PETER

(getauft am 17.10.2010)

 


Im Laufe des 16.10. bildete sich auf der Rückseite des zur Karasee abziehenden Tiefs QUANNA ein neues Hochdruckgebiet und wurde am folgenden Tag auf den Namen PETER getauft. Das Hochzentrum lag zwischen Moskau und Wolgograd mit einem anfänglichen Kerndruck von nur 1021 hPa. Dennoch klarte es in einem Bereich von Südschweden bis zum südlichen Ural schon häufig auf, sodass die Tiefstwerte verbreitet unter den Gefrierpunkt sanken. In Wilna und Minsk wurden mit -6 bzw. -5°C die tiefsten Temperaturen gemessen.

In der Höhe von 500 hPa, was etwa 5,5 km entspricht, prägte sich gleichzeitig über dem Zentrum ein neuer Keil aus, der langsam mit warmer Luft aus dem östlichen Mittelmeerraum gefüllt wurde. Dadurch bildeten sich mittlere und hohe Wolken, die die Ausstrahlung der Wärme über Osteuropa und Westrussland zum Teil verhinderten, ebenso die Einstrahlung der Sonne am Tage, die den Boden und die von Osten eingeflossene kühle Luft so nur wenig erwärmen konnte.

Am 18.10. erreichte PETER seine flächenmäßige größte Ausdehnung. Er erstreckte sich von Frankreich bis zum Ural (West-Ost) und von der Halbinsel Kola bis zu den Alpen sowie dem Kaukasus (Nord-Süd). Nur an diesem Tag beeinflusste PETER das Wettergeschehen in Deutschland. In Nord- und Ostdeutschland machte sich die Auskühlung mit Tiefsttemperaturen unter dem Gefrierpunkt bemerkbar, auf Usedom wurde mit -4,4°C der tiefste Wert gemessen. Dort stiegen aber auch die Tagestemperaturen auf maximal 11°C, da die Sonne bis zu 10 Stunden lang scheinen konnte. Dagegen erreichten den Süden und Westen Deutschlands Ausläufer vom Mittelmeertief ROSWITHA, sodass dort die Sonne nur wenig bis gar nicht schien und dementsprechend die Höchsttemperaturen einstellig blieben. Zudem fielen dort vereinzelt ein paar Tropfen Regen.

Am 19.10. hatte sich der Kerndruck von PETER schon auf 1031 hPa verstärkt. Er erstreckte sich fast über den gesamten europäischen Teil Russlands, sowie Weißrusslands und der Ukraine. Das Wetter im übrigen Europa dominierten mehrere Tiefdruckgebiete.

Obwohl ein großer kräftiger Trog über Mitteleuropa den Keil über dem Zentrum von Hoch PETER immer weiter nach Osten abdrängte, konnte es sich noch weiter verstärken und erreichte am 20.10. einen Kerndruck von 1037 hPa. Dennoch war das Wetter sehr unterschiedlich, was gut an den Messwerten der russischen Station Perm (westlich des Urals gelegen) zu sehen war. Während es am Vortag noch aus dichten Wolken bei Tagestemperaturen von 3°C immer wieder leicht schneite, gab es an diesem Tag nur wenige hohe Wolken und die Sonne ließ die Tageshöchsttemperatur auf 7,2°C ansteigen. In der folgenden Nacht kühlte sich die Luft wieder auf -3°C ab.

Am 21.10. wurde PETER von dem von Westen her heranziehenden Tief SAPHIRA über den Ural nach Sibirien abgedrängt, ebenso wie der Keil in der Höhe von dem ehemals über Mitteleuropa liegenden Trog. Dennoch wurde zu diesem Zeitpunkt in seinem Zentrum mit 1039 hPa der höchste Kerndruck erreicht. Gleichzeitig war dieser Tag auch der letzte, an dem PETER auf der Berliner Wetterkarte auftauchte.

 


 


Geschrieben am 16.11.2010 von Matthias Treinzen

Wetterkarte: 18.10.2010

Pate: Peter Ketterer