Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet PETER

(getauft am 26.04.2018)

 

Am 25.04.2018 spaltete sich ein Hochdruckgebiet vom Azorenhoch ab und bewegte sich in Richtung Mitteleuropa. Da es dort das Wettergeschehen beeinflussen sollte, wurde es am Folgetag von den Meteorologen der Berliner Wetterkarte auf den Namen PETER getauft.

Der Name Azorenhoch kommt von der Inselgruppe Azoren, die zu Portugal gehören und westlich der Iberischen Halbinsel liegen. Das Hoch liegt südwestlich der Inselgruppe und ist Teil des subtropischen Hochdruckgürtels.

Das Hoch PETER verlagerte sich im Laufe des 26.04. rasch in Richtung Biskaya und anschließend weiter in Richtung Mitteleuropa, wodurch sich die vorherrschende maritime Subpolarluft allmählich erwärmte.

Um 01 Uhr MEZ des 27.04. befand sich das Zentrum der Antizyklone PETER mit einem Druck von ca. 1020 hPa über Österreich. Mit der Nordostverlagerung des Zentrums gelangten weite Teile Zentraleuropas unter dessen Hochdruckeinfluss. Sein Einflussbereich erstreckte sich dabei von Paris im Westen, über Köln und Prag im Norden, Warschau im Osten bis nach Südtirol. Die maximale Temperatur stieg in diesen Regionen im Vergleich zum Vortag gebietsweise stark an. So meldete das bayrische Landsberg 21,3°C und Bern 22,7°C. Am Vortag wurden dort noch maximale 16,9 bzw. 15,1°C verzeichnet. Im baden-württembergischen Waldshut-Tiengen wurde mit 25,1°C sogar ein Sommertag erreicht, wofür mindestens 25,0°C gemessen werden müssen. Tags zuvor waren es maximal nur 16,9°C.

Am Samstag, dem 28.04.2018 um 01 Uhr MEZ zog das Hochdruckgebiet PETER mit gleichbleibendem Luftdruck von ca. 1020 hPa bis vor die Nordwestküste des Schwarzen Meeres. Das Einflussgebiet erstreckte sich zu diesem Zeitpunkt von Tirana bis Sarajevo und Griechenland im Süden über die Ostalpen bis Riga und Moskau im Nordosten. Im Südosten wurde das Einflussgebiet der Antizyklone PETER durch die Kaltfront eines unbenannten Tiefs bei Wolgograd begrenzt. Mit der Verlagerung des Hochdruckgebietes verschoben sich auch die hohen Temperaturen. So wurde im südlichen Bereich des Einflussgebietes die 30°C-Marke überschritten, wie beispielsweise in Athen mit 30,1°C oder im serbischen Loznica mit 30,5°C. Überwiegend reichte es jedoch nicht ganz für einen Heißen Tag, welcher in der Meteorologie mit einer Maximaltemperatur über 30,0°C definiert ist. So meldete Belgrad maximale 29,4°C, das rumänische Fagaras 26,5°C und das kroatische Karlovac 28,3°C. Noch am Vortag waren die Maximaltemperaturen wesentlich geringer mit 22,6°C, 21,1°C und 22,6°C an ebendiesen Stationen gewesen. Im nördlichen Einflussbereich der Antizyklone PETER stiegen die Temperaturen ebenfalls, wenn auch nicht so stark wie im Süden. Minsk meldete maximale 15,7°C und Vilnius 15,2°C. Tags zuvor wurden dort nur 13,6 bzw. 12,5°C gemessen.

Am Sonntag, dem 29.04.2018 um 01 Uhr MEZ befand sich das Zentrum des Hochdruckgebietes PETER mit einem Luftdruck von weiterhin 1020 hPa über der Krim. Die Antizyklone wurde in allen vier Himmelsrichtungen durch Zyklonen und deren Frontensysteme begrenzt. Dadurch beschränkte sich das Einflussgebiet im Süden bis Ankara, im Westen bis Belgrad und im Norden bis etwa Moskau. Im Osten reichte das Hoch PETER bis an den Rand des Darstellungsbereichs der Berliner Wetterkarte. Auch an diesem Tag sorgte die Antizyklone PETER für sonnenscheinreiches, warmes Wetter. Die Stationen in Kiew und Simferopol meldeten bei 13 Stunden Sonne maximale 26,8°C bzw. 25,9°C.

Bis Montag, den 30.04.2018 um 01 Uhr MEZ zog das Zentrum des Hochdruckgebietes weiter in Richtung Osten, nahe Wolgograd. Dort lag es auch noch einen Tag später. Der Luftdruck im Zentrum veränderte sich an beiden Tagen nicht und lag nach wie vor bei etwa 1020 hPa. Durch die stationäre Lage konnte sich im gesamten Einflussbereich, welcher vom Schwarzen Meer, über Kiew bis Moskau und an den östlichen Rand der Berliner Wetterkarte reichte, die Luft allmählich erwärmen. So stieg die Tagesmaximaltemperatur im ukrainischen Dnipro von 23,3°C am 29.04. auf 25,3°C einen Tag später und schließlich 27,0°C am 01.05.2018. Ähnlich war es auch in Wolgograd. Dort stieg die Temperatur in den drei Tagen von 20,5°C auf 25,3°C an. Im Laufe des 01.05. zog das Hoch PETER weiter nach Osten und verließ den Kartenausschnitt. Daher konnte es folglich nicht weiter beschrieben werden.