Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet PHILIPP

(getauft am 20.04.2004)

 

 

Der Tiefdruckwirbel XENA verlagerte sich  in der Nacht vom 19. April 2004 zum 20. April 2004 sehr rasch vom offenen Nordatlantik bis weit nach Zentralfrankreich. Dadurch wurde der östliche Teil des ausgedehnten Hochdruckgebietes über dem südlichen Nordatlantik abgespalten und nach Nordosten gedrängt. Fortan als eigenständiges Druckgebilde eingelagert zwischen den Tiefdruckgebieten YVONNE im Südosten, WILHELMINE im Norden und XENA im Westen wurde es auf den Namen PHILIPP getauft. Sein Zentrum befand sich am 20. April 2004 mit einem Kerndruck von knapp 1006 hPa über Bayern.

Im Laufe des nächsten Tages konnte sich PHILIPP deutlich ausdehnen und verstärken. In seinem Zentrum wurde ein Luftdruck von mehr als 1016 hPa gemessen, und fast ganz Mitteleuropa, die Benelux-Staaten und der Alpenraum standen unter seinem Einfluss. Sein Zentrum lag immer noch über Bayern.

Wie allerdings die Höhenkarten der Berliner Wetterkarte vom 22.04.2004 zeigen, war PHILIPP auch in der Höhe deutlich ausgeprägt. So konnte es als steuernde Antizyklone wirken und die nordatlantischen Tiefdruckwirbel, z. B. ZENTA, im Norden an sich vorbei lenken.

Zudem baute sich eine Hochdruckbrücke zwischen PHILIPP über den Alpen und Hoch OTFRID über der Ukraine auf. Im Satellitenbild der Berliner Wetterkarte vom 22.04.2004 ist dieser Bereich als großräumiges wolkenarmes Gebiet, das vom westlichen Mittelmeer bis nach Russland reicht, zu erkennen. Aber bereits am 23. April 2004 wurde diese Verbindung durch die Fronten diverser kleiner Bodentiefs wieder getrennt. PHILIPP war unter leichter Abschwächung nach Südosten gezogen. Sein Zentrum befand sich über der dalmatinischen Küste. Die Druckunterschiede zu den benachbarten Gebieten waren allerdings so gering, dass PHILIPP in der Berliner Wetterkarte vom 24.04.2004 nicht mehr als eigenständiges Druckgebilde verzeichnet war.

 

 


Geschrieben am 14.05.2004 von Stefanie Rentz

Wetterkarte: 22.04.2004

Pate: Monika Witt