Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet QUEENIE
(getauft am 10.10.2007)
Am Mittwoch, den
10.10.2007 bildete sich über der Iberischen Halbinsel ein Hochdruckgebiet aus,
welches auf den Namen QUEENIE getauft wurde. Hochdruckgebiete, oder auch
Hochzellen genannt, bilden sich in Bereichen, in denen Luft aus höheren
Schichten der Atmosphäre in die unteren bodennahen Regionen absinkt. Der
Meteorologe spricht daher auch von Absinkbereichen. Ein weiteres Merkmal eines
Hochs ist das Zusammenströmen von Luftmassen in der Höhe (Konvergenz) und ein
Ausströmen der Luft am Boden (Divergenz). Der durchschnittliche Lebenszyklus
eines Hochs beträgt etwa eine Woche und die Ausdehnung einer Hochdruckzelle
kann mehrere 1000 Kilometer betragen. Meistens sind Hochdruckgebiete durch wolkenarmes
und sonnenscheinreiches Wetter gekennzeichnet. Im Winter können Hochzellen
jedoch auch lang anhaltendes nass-trübes Wetter verursachen.
Das Hochdruckgebiet
QUEENIE sorgte an diesem Tag in Spanien für zum Teil mehr als 11 Stunden
Sonnenschein und Temperaturen von verbreitet mehr als 25 Grad Celsius. Die
Wetterstation in Sevilla registrierte sogar eine Höchsttemperatur von 31°C.
Selbst in der Nacht sank die Temperatur in Spanien und Portugal nur selten
unter 14°C.
Am Donnerstag, den
11.10.2007 hatte sich die Hochdruckzone QUEENIE weiter ausgedehnt und reichte
nun vom Nordwesten Portugals bis hin zum Schwarzen Meer. Mit der allgemeinen
westlichen Höhenströmung wanderte der Kern, oder auch Zentrum des Hochs
genannt, nach Deutschland. Bei einer Verlagerung von West nach Ost spricht der
Meteorologe auch von einer progressiven Verlagerung. Die Sonne zeigte sich
dabei aber nur in einem Streifen von Bayern bis Nordrhein-Westfalen länger als
6 Stunden. Dort lag die Höchsttemperatur verbreitet bei über 15°C, während in
Brandenburg beispielsweise maximal 11°C gemessen werden konnten. Aus der
dichten Wolkendecke, welche an diesem Tag über Norddeutschland lag, fiel ab und
an etwas Sprühregen. Die 24-stündige Niederschlagsmenge lag jedoch meistens bei
unter 0,3 Liter pro Quadratmeter.
Am Freitag, den
12.10.2007 war das Hoch QUEENIE zur Ukraine abgezogen und hatte sich auf dem
Weg dorthin etwas abgeschwächt. So war der Kerndruck innerhalb von 24 Stunden
um etwa 5 Hektopascal auf 1023 Hektopascal abgesunken. Ursache hiefür war ein
kräftiges Tief, mit Kern über der Ostsee, welches vom Hoch QUEENIE langsam
aufgefüllt wurde. Über Polen und der Ukraine bildete sich zum Teil recht zäher
Nebel, welcher sich bis in die Nachmittagsstunden hielt. Für den Wetterablauf
über Deutschland spielte QUEENIE nun keine Rolle mehr. Noch im Laufe dieses
Tages löste sich die Hochzelle QUEENIE über der östlichen Ukraine auf.
Geschrieben am
31.10.2007 von Ronny Büttner
Wetterkarte: 11.10.2007
Pate: Olivier
Staiger