Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
QUENTIN
(getauft
am 23.10.2010)
Das
Polarhoch über Grönland verstärkte sich und reichte mit seinem Keil weit nach
Süden. Vor Großbritannien löste sich davon eine zunächst nur schwach
ausgeprägte Hochdruckzelle ab, die am 23.10.2010 auf den Namen QUENTIN getauft
wurde.
Am
24.10. lag das Hoch bei einem Kerndruck von etwa 1019 hPa westlich von Irland. Es
verdrängte die letzten Schauer aus Großbritannien, so dass dort die Bewölkung
auflockerte und der Wind abflaute. Auf seiner Vorderseite führte der Wirbel
Kaltluft mit sich, wodurch die Temperatur in Großbritannien deutlich absank und
es stellenweise Frost gab, wie zum Beispiel in Dublin. Während dort am Vortag
die Tiefsttemperatur noch bei +5°C lag, fiel sie nun auf -1°C. Tagsüber stieg
die Temperatur auf Werte um 10°C.
Am
25.10. zog die Antizyklone über Großbritannien hinweg und verstärke sich
währenddessen um 9 hPa auf einen Kerndruck von ca. 1028 hPa. Die Temperatur
sank nochmals, so dass nun auch in Edinburgh und Glasgow mit einer
Tiefsttemperatur von -3°C Frost auftrat.
Am
26.10. hatte sich QUENTIN nochmals leicht auf etwa 1030 hPa verstärkt und lag mit
seinem Zentrum über Frankreich. Dadurch gewann er Einfluss auf das
Wettergeschehen in Mittel- und Süddeutschland. Während über den Norden
Deutschlands Tiefausläufer hinweg zogen, klarte es südlich davon auf und es trat
in der Nacht verbreitet leichter Frost auf. So erreichte die Temperatur
Tiefstwerte von -4,3°C in Nürnberg und -3,8°C in Freiburg. Selbst auf dem
Brocken war es bei einer Tiefsttemperatur von -1,5°C milder. Die
Höchsttemperatur lag dort am Tag meist nur knapp über dem Gefrierpunkt. In
Großbritannien wurde es dagegen wieder etwas wärmer, so dass es nachts meist
frostfrei blieb. In Dublin lag die Tiefsttemperatur mit 10°C sogar ebenso hoch
wie ein paar Tage zuvor die Höchsttemperatur.
Das
Hoch wanderte weiter ostwärts und lag am 27.10. mit seinem Zentrum über Bayern.
Es weitete seinen Einflussbereich auch auf den Norden Deutschlands aus, so dass
auch dort abgesehen von Nebelfeldern die Bewölkung auflockerte und es Frost zu kam.
So sank auch in Berlin die Temperatur knapp unter den Gefrierpunkt, während sie
unter Tiefeinfluss die vorherige Nacht noch bei +3,2°C lag.
Am
28.10. lag der Wirbel mit seinem Zentrum über Tschechien. Auf seiner Rückseite
führte eine mildere Südströmung zur Erwärmung, so dass es in Deutschland meist
frostfrei blieb. In Nürnberg lag die Tiefsttemperatur wieder bei +5,5°C, die
Höchsttemperatur stieg sogar auf 14°C. Durch seine Lage zwang es das
Tiefdruckgebiet VIORICA auf eine nördliche Bahn, so dass Norddeutschland nur die
Ausläufer zu spüren bekam. Dort kam es daher zu einer Bewölkungszunahme und
Niederschlägen. Auf Bayern hatte allerdings noch QUENTIN Einfluss, so dass es
dort erneut nur wenig Wolken gab.
Am
29.10. vergrößerte sich der Einfluss des Hochs auf Deutschland wieder, so dass
die Bewölkung auch im Norden vorübergehend auflockerte. Es blieb jedoch bei
Temperaturen im zweistelligen Bereich milder als zuletzt. Dabei war der Wirbel
mit seinem Zentrum weiter nach Serbien gewandert und hatte sich leicht auf
einen Kerndruck von ca. 1026 hPa abgeschwächt.
Am
folgenden Tag hatte sich die Lage des Zentrum kaum geändert. Er lag nun über
Bulgarien und verlor somit endgültig den Einfluss auf den Norden Deutschlands.
Vor allem in Bayern sorgte es jedoch nochmals für Wolkenauflösung.
Am
31.10. hatte sich QUENTIN weiter ostwärts nach Russland verlagert und hatte somit
seinen Einfluss auf Deutschland endgültig verloren. Dort griffen nun
Tiefausläufer vom Atlantik her über. In Osteuropa sorgte er dagegen nochmals
für ruhiges Wetter.
Da
sich QUENTIN weiter ostwärts verlagerte, konnte er am 01.11.2010 nicht mehr von
der Berliner Wetterkarte analysiert werden.
Geschrieben am 11.11.2010 von Diana Schmiedel
Wetterkarte: 27.10.2010
Pate: Kerstin Matzke